Dieselbe Stadt, derselbe EU-Gipfel, dasselbe Hotel, derselbe Schanigarten. Unter diesen Voraussetzungen könnte eine Geschichte mit „Treffen sich zwei Minister, die noch dazu gemeinsam in einer Regierung sind“ beginnen. Könnte, muss aber nicht. Denn die Minister Wolfgang Mückstein und Martin Kocher verbrachten den Abend in Luxemburg an zwei verschiedenen Tischen, wenige Meter voneinander entfernt.
Die Delegation des Gesundheitsministers kam mit Verspätung in der Hauptstadt des Großherzogtums an und zog es vor, Abstand zum Arbeitsminister und dessen Team, das nach dem Abendessen noch auf der kaum besuchten Terrasse des Hotels saß, zu halten. Eine kurze Begrüßung im Stehen reichte offenbar als Gespräch und Austausch.
Erinnerungen an ein Duell in Triest
Damit haben Mückstein und Kocher immerhin mehr geschafft als Christian Kern und Sebastian Kurz im Juli 2017 bei der Westbalkan-Konferenz in Triest. Dieses Wahlkampf-Duell auf der wunderschönen Piazza dell’Unità, dem Hauptplatz direkt am Meer, war an Skurrilität kaum zu überbieten.
Zuerst lud der damalige Außenminister Kurz die Journalisten in Harry’s Bistro auf der einen Seite des Platzes, eine Stunde später folgte der damalige SPÖ-Bundeskanzler Kern im Kaffeehaus des Palazzos direkt gegenüber. „Sich nur ja nicht über den Weg laufen“ lautete das Motto von Kurz und Kern - und das war gar nicht so einfach.
Drei Monate später wurde gewählt
Nun könnte man die Parallelen zu damals weiterziehen: Drei Monate nach der offen zur Schau getragenen Fehde in Triest wurde gewählt. Auch jetzt machen seit geraumer Zeit Neuwahlgerüchte die Runde, die türkis-grüne Partnerschaft hat schon mehr Risse, als wegzureden sind. Allerdings: Aus heutiger Sicht würde wohl niemand profitieren.
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