Zehntausende Menschen mussten nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl alles zurücklassen. Die „Krone“ war in der Geisterstadt.
„Es waren schon Momente voller Gänsehaut dabei.“ Gedankenverloren betrachtet Michael Gratzer die Fotos einer seiner „spannendsten Reisen“. Der „Steirerkrone“-Redakteur besuchte den Schauplatz der menschlichen Katastrophe rund um den Supergau in Tschernobyl.
Nur vier Kilometer liegt die ehemalige 50.000-Einwohner-Stadt Prypjat vom Atomkraftwerk entfernt. Vor genau 35 Jahren, am 26. April 1986, war dort der Reaktorblock vier nach einem misslungenen Sicherheitstest explodiert. Tödlich strahlendes Material aus dem Reaktorkern wurde hunderte Meter in die Luft geschleudert und in der Umgebung verteilt. Zehntausende Menschen mussten plötzlich ihre Heimat verlassen - und durften seitdem nie mehr zurückkehren.
Auch heute ist das Gebiet noch Sperrzone „Wir mussten uns bereits dreimal im Vorfeld mit Namen ausweisen und sind immer wieder vom Militär kontrolliert worden“, erzählt Gratzer. Der „Krone“-Redakteur hatte bei einer Kiew-Reise eine geführte Tagestour rund um die AKW-Geisterstadt gebucht.
Die Schrecken rund um die Atomkatastrophe sind längst zum Tourismusfaktor geworden. Rund 50.000 Menschen kommen jedes Jahr in die Sperrzone und nehmen an geführten Ausflügen teil. „Der Dosimeter war immer dabei“, erinnert sich auch Gratzer zurück. Und: „Die Gräber dort werde ich nie vergessen.“
Umso „bedenklicher“ ist für den Südsteirer auch der grenznahe Schrottmeiler im slowenischen Krško. „Das ist direkt vor der Haustür. Den Ernstfall will ich mir gar nicht vorstellen.“
Online-Petition von Global 2000 zur Abschaltung des AKW Krško hier unterzeichnen.
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