Kampf gegen Covid-19
USA: 3,2 Milliarden für antivirale Medikamente
Die USA wollen 3,2 Milliarden US-Dollar (etwa 2,6 Milliarden Euro) in die Entdeckung und Entwicklung antiviraler Medikamente zur Behandlung der durch das Coronavirus ausgelösten Krankheit Covid-19 investieren. Der US-Immunologe Anthony Fauci stellte die Pläne am Donnerstag bei einem Briefing der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses in Washington vor.
„Impfstoffe bleiben eindeutig das Kernstück unseres Arsenals gegen Covid-19“, betonte er. Antivirale Mittel könnten jedoch eine wichtige Ergänzung zu Impfstoffen sein. Das gelte insbesondere für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, die sie im Falle einer Corona-Infektion einem größeren Risiko aussetzen oder die dazu führen, dass Impfstoffe nicht den optimalen Schutz entwickeln.
Führende Wissenschaftler an Entwicklung beteiligt
Das „Antivirale Programm für Pandemien“ bringe führende Wissenschaftler aus der akademischen Forschung und der Industrie zusammen, um die Entwicklung neuer antiviraler Medikamente zu beschleunigen. Pharmaunternehmen wie Pfizer, Roche oder Merck arbeiteten bereits an solchen Substanzen, sagte Fauci. Finanziert werden soll das Programm mit Mitteln aus dem „amerikanischen Rettungsplan“, einem billionenschweren Maßnahmenbündel, das der Kongress im März verabschiedet hatte.
„Verteidigungslinie“ gegen künftige Bedrohungen
Antivirale Medikamente stellten auch eine weitere „Verteidigungslinie“ gegen besorgniserregende Varianten und künftige Bedrohungen durch Viren mit „pandemischem Potenzial“ dar, führte Fauci fort. Für viele solche Viren gebe es noch immer nur wenige Behandlungsmöglichkeiten. Fauci nannte als Beispiele die Familien der Filoviren, zu der etwa das Ebolavirus zählt, oder der Flaviviren, zu der das Dengue-, das Westnil- und das Zikavirus gehören.
Pfizer arbeitet an Corona-Schluckimpfung
Bereits Mitte Mai hatte Fauci erklärt, dass der US-Pharmakonzern Pfizer an einer Corona-Schluckimpfung arbeite. „Der Anti-Covid-Impfstoff in Tablettenform ist noch nicht Realität, wir arbeiten aber gemeinsam mit Pfizer daran“, sagte er damals.
Trump: Fauci ein „großer Selbstdarsteller“
Erst vergangene Woche hatte Ex-Präsident Donald Trump bei seinem ersten großen Auftritt seit dem Ende seiner Präsidentschaft zum Rundumschlag ausgeholt und dabei auch Fauci heftig kritisiert. Fauci sei „kein großer Arzt, aber ein großer Selbstdarsteller“, sagte Trump. Er habe in der Pandemie fast alles falsch gemacht und liege auch bei seiner Einschätzung über die Herkunft des Virus schief.
Fauci hatte sich wiederholt skeptisch zu einer Theorie geäußert, dass das Coronavirus aus einem Labor im chinesischen Wuhan entkommen sei.
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