Eine groß angelegte Suchaktion in Salzburg hat am späten Donnerstagabend traurige Gewissheit gebracht: Ein 67-jähriger Rumäne, der am Mittwoch im Bereich der Freizeitanlage Bischofshofen in die Salzach gestürzt war und wurde seither vermisst wurde, ist ertrunken. Die Leiche des obdachlosen Zeitungsverkäufers wurde aus neun Metern Tiefe geborgen. Das Unglück passierte offenbar, weil er einer Frau die Handtasche holen wollte.
Der Mann hatte sich am Mittwochabend mit einer 45-jährigen Einheimischen im Bereich von Parkbänken an der Böschung aufgehalten. Laut Polizei fiel vermutlich die Handtasche der Frau über die Böschung. Der 67-Jährige wollte sie holen und stürzte dabei in die Salzach. Eine 31-jährige Joggerin hatte gegen 20 Uhr von einem Steg aus beobachtet, wie eine zunächst unbekannte Person vom linken Salzachufer aus in den Fluss stürzte, abtrieb und unterging. Sie alarmierte per Handy die Rettungskräfte.
Rund 60 Einsatzkräfte der Wasserrettung und 100 Feuerwehrleute suchten daraufhin mit Unterstützung eines Polizeihubschraubers den Fluss und das Ufer nach dem Vermissten bis 23 Uhr erfolglos ab. Es wurde lediglich ein einzelnes Kleidungsstück gefunden. Am Donnerstag wurde die Suche mit einem Wasserrettungsteam aus Bischofshofen wieder aufgenommen.
„Wir mussten uns herantasten“
Ein Sonargerät, das zur Ortung von Gegenständen im Wasser verwendet wird, lieferte schließlich den entscheidenden Hinweis. Die Wasserrettung konnte den Mann rund 300 Meter flussaufwärts vor dem Kraftwerk Kreuzbergmaut aus neun Metern Tiefe aus dem Wasser holen. „Die Taucher haben den Mann bei null Sicht geborgen, die Salzach ist durch die Schneeschmelze sehr trüb. Wir mussten uns herantasten“, sagt Markus Gewolf von der Wasserrettung Bischofshofen, die mit 20 Mann im Einsatz war.
Im Zuge der Leichenbeschau konnte keine Fremdeinwirkung festgestellt werden.
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