Kein Glauben an Wandel
Viele Iraner boykottieren die Präsidentenwahl
Weit mehr als die Hälfte der Iraner dürften die Präsidentschaftswahl am Freitag boykottieren, da können auch die eindringlichen Aufrufe des Obersten Führers Ali Khamenei, zur Wahl zu gehen, und die vom Regime verbreiteten Bilder von Schlangen vor diversen Wahllokalen nicht darüber hinwegtäuschen. Denn für die meisten Perser ist diese Wahl sinnlos.
Noch vor vier Jahren hatten rund 70 Prozent der Iraner an der Präsidentschaftswahl teilgenommen und so dem moderateren Hassan Rouhani zu einer zweiten Amtszeit verholfen. Doch der konnte seine Versprechen nicht einlösen. Die Wirtschaft des Landes liegt am Boden.
Jugend ohne Illusionen
Die Jugend, und damit die größte Wählergruppe im Iran, hat alle Illusionen verloren, es gibt keine Jobs, die Währung hat so viel an Wert verloren, dass auch im Mittelstand viele ums finanzielle Überleben kämpfen, an Heiraten und eine eigene Wohnung ist für viele nicht zu denken.
Harte US-Sanktionen wegen Atomprogramm
Daran sind natürlich auch die Knebelsanktionen schuld, die Donald Trump als US-Präsident nach seinem einseitigen Ausstieg aus dem Atomvertrag verhängt hat. Aber der Niedergang hat auch viel mit eigener Misswirtschaft zu tun.
Auch den Glauben an die Möglichkeit eines politischen Wandels haben die Iraner verloren. Alle Versuche in diese Richtung sind in der Vergangenheit gescheitert. Und so wird wohl Khameneis Wunschkandidat Ebrahim Raisi die Wahl gewinnen.
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