Bei Macron-Treffen

Merkel mahnt wegen Delta-Variante zur Vorsicht

Ausland
18.06.2021 21:09

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat wegen der Delta-Variante des Coronavirus zu großer Vorsicht bei der Fußball-EM gemahnt. „Es ist schön, dass jetzt in München zum Beispiel wieder 14.000 Fans sein können. Aber wenn ich vollkommen besetzte Stadien sehe in anderen Ländern Europas, bin ich ein bisschen skeptisch, ob das jetzt schon die richtige Antwort auf die augenblickliche Situation ist“, sagte Merkel bei einem Berlin-Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.

Nach dem Abflauen der Corona-Pandemie war Macron der erste ausländische Gast der Kanzlerin in Berlin in diesem Jahr. Macron sagte am Freitag, er gehe davon aus, dass die EM-Organisatoren sehr wachsam seien.

Gedankenspiele wegen Finale in London
„Wir sind natürlich mit ihnen in Kontakt, damit die Bedingungen bestmöglich sind.“ Er betonte: „Was unsere Teams angeht, sind die Vorkehrungen getroffen. Die Frage, die sich für das Finale stellen wird, ist die der Fans.“ Derzeit gibt es Gedankenspiele darüber, Spiele der Finalwoche der EM wegen der Delta-Variante nicht wie geplant in London stattfinden zu lassen.

(Bild: Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved)

Corona-Pandemie noch nicht vorbei
Merkel sagte, wegen sehr geringer Fallzahlen könnte man Corona-Ausbrüche in Deutschland derzeit sehr viel besser verfolgen und mit der Delta-Variante gut umgehen. „Aber ich kann nur sagen: Wir können nicht so tun, als wäre Corona vorbei. Auch wenn an einem solchen Sommerabend das Gefühl ist, da ist nichts mehr.“

Auch weil es einen großen Teil nicht geimpfter Menschen gebe, die keinen vollen Schutz hätten „glaube ich, ist Vorsicht weiter notwendig, damit wir einen Sommer doch viele Freiheiten haben, aber noch nicht aller Freiheiten“. Dies gelte auch insbesondere für Großereignisse wie die Fußball-EM.

Macron war heuer der erste ausländische Gast von Angela Merkel. (Bild: AP)
Macron war heuer der erste ausländische Gast von Angela Merkel.

Einheitliches europäisches Handeln
Mit Blick auf den EU-Gipfel Ende kommender Woche in Brüssel sagte die Kanzlerin, die Erfahrungen aus der Pandemie hätten gelehrt, dass man europäisch möglichst einheitlich handeln müsse. „Wir müssen natürlich weiter wachsam sein, was die Ausbreitung von Varianten oder Mutanten anbelangt.“

Es gebe etwa eine verbesserte, aber noch keine perfekte Koordinierung bei den unterschiedlichen Einreiseregeln in der EU. Deutschland habe sehr strikte Regeln, andere weniger strikte. Macron pflichtete ihr bei, man plädiere für eine stärkere Koordinierung.

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