Tagelanges Martyrium in kleinen Boxen für sechs Vierbeiner: Zwei Hunde und vier Katzen wollte ein gebürtiger Russe nach Frankreich schmuggeln. Mit im Gepäck gefälschte Dokumente, Stempel und illegale Arzneimittel. Die Tiere wurden von den Zöllnern in Kärnten befreit, der Verdächtige und seine Ehefrau angezeigt.
Den richtigen Riecher bewiesen Beamte der operativen Zollaufsicht in Kärnten: Bei Krumpendorf fischten sie einen Kleinbus von der Südautobahn. Am Steuer ein Russe mit französischem Konventionspass, im Laderaum zwei Hunde sowie vier Katzen - eingepfercht in kleine Boxen, völlig mitgenommen von den Strapazen.
Tagelang waren die Vierbeiner (zwölf bis 16 Monate) bereits dem Reisemartyrium ausgesetzt. Von Rumänien über Österreich sollten die Tiere in Frankreich landen. Wo die Frau des Verdächtigen (50) einen regen Heimtier-Onlinehandel betreibt.
Gefälschte Dokumente und „Amtsstempel“
Als die Fahnder zudem noch 32 Tierpässe (laut Amtstierärztin alle gefälscht), Behördenstempel und 135 Arzneien entdeckten, war klar, dass sie es mit professionellen, skrupellosen Händlern zu tun haben.
Dieser Fall legt deutlich dar, dass Tierschmuggel der Organisierten Kriminalität zugeschrieben werden kann. Es geht rein um Profit.
ÖVP-Finanzminister Gernot Blümel zum jüngsten Fall
„Das Tierwohl steht bei diesen kriminellen Machenschaften an letzter Stelle - hier geht es rein um Profitmaximierung. Dem wird sich der Zoll auch künftig vehement entgegenstellen“, so Finanzminister Gernot Blümel. Das Paar wurde wegen Dokumentenfälschung und Schmuggel angezeigt, 2500 Euro an Sicherheitsleistung mussten sie noch vor Ort hinblättern. Auch Handy und Laptop des Lenkers wurden für weitere Ermittlungen beschlagnahmt.
Die sechs befreiten Vierbeiner jedenfalls können sich nun im Tierschutzkompetenzzentrum Kärnten von den Strapazen erholen.
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