Audio-Walk

Salzburg abseits seiner Prominenten und Adabeis

Salzburg
20.06.2021 14:00
Nach den Corona-Selbsttests gibt es nun auch ein Theatererlebnis zum „Selbermachen“. Statt gemütlich im Sitzen die Darbietungen auf der Bühne zu verfolgen, muss man sich dafür allerdings auf einen Spaziergang durch die Stadt begeben. Die „Vorstellung“ konsumiert man während des Gehens als Audiodatei.

An Geschichten über Promis und Adabeis mangelt es in der Stadt Salzburg nicht, doch wer sind die Menschen außerhalb unserer Wahrnehmung? Mit denen wir selten bis nie in Kontakt kommen, oder vor deren Existenz wir die Augen verschließen? Angela Beyerlein und Anna Lukasser-Weitlaner haben für das Landestheater-Projekt „Unerhört : Ungehört“ nach solchen Menschen gesucht und viele spannende Interviews geführt – vom Bettler bis zum Polizisten, vom Türsteher über die Sexarbeiterin bis zur Straßenzeitungsverkäuferin.

Die gesammelten Geschichten aus und über Salzburg bzw. das Leben in der Mozartstadt wurden danach von 17 Laien der Bürgerbühne neu eingesprochen und zu einem zweistündigen Audio-Walk verwoben (seit 18. Juni auf der Website des Landestheaters abrufbar). Nun ist das interessierte Publikum dran, sich mit Kopfhörern ausgerüstet auf einen zweistündigen Stadtspaziergang vom Hauptbahnhof über den Lehener Park bis ins Zentrum zu begeben, dabei immer wieder innezuhalten und den Erzählungen zu lauschen.

„Wir lieben es, Theater an ungewöhnlichen Orten zu machen. Der Anstoß für das Projekt war, dass die Leute in der Corona-Zeit das Spazieren durch die Stadt wieder neu entdeckt haben. Wir verleihen nun jenen Personen eine Stimme, die dabei oft übersehen werden“, erklärt Beyerlein. Einmal erzählen eine Rollstuhlfahrerin und ein Blinder, wie es ist, in der Stadt unterwegs zu sein. Beim Landesgericht schildert eine Dame, wie sie damit umgeht, dass sie ihr Mann nach 50 Jahren ohne Geld vor die Tür gesetzt hat. Der Türsteher entführt den Spaziergänger ins Nachtleben und selbst einem Bettler hört man – vielleicht zum ersten Mal im Leben – zu, anstatt vorbeizuhetzen.

Porträt von Thomas Manhart
Thomas Manhart
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