Gabor war erst am Sonntagnachmittag aus dem Krankenhaus entlassen worden. Zehn Ärzte und 15 Krankenschwestern des Ronald Reagan UCLA Medical Centers in Los Angeles hätten ihr dort in der Früh ein "Happy Birthday"-Ständchen gesungen, sagte von Anhalt.
Die gebürtige Ungarin war Mitte voriger Woche wegen einer Lungenentzündung und einer Entzündung im Bein erneut ins Krankenhaus gekommen. Im Jänner hatten die Ärzte Gabors rechtes Bein oberhalb des Knies amputiert. Nach einem Schlaganfall verbringt sie seit 2005 die meiste Zeit im Rollstuhl, seit einer Hüftoperation im vorigen Sommer ist sie bettlägerig. Gabor und von Anhalt sind seit 1986 verheiratet. Er ist ihr achter Ehemann.
Lange Liste von Ehemännern
Mit ihren Affären, ihrem extravaganten Lebensstil und der langen Liste von Ehemännern, darunter Hotelmagnat Conrad Hilton, hatte Gabor einst in Hollywoods Klatschspalten einen festen Platz. In "Moulin Rouge" (1952) durfte sie unter der Regie von John Houston ihren Co-Star José Ferrer verführen, in "Lili" und dem Science-Fiction-Streifen "In den Krallen der Venus" war die gebürtige Ungarin schönes Dekor. Zuletzt trat sie 1996 in "Die Brady Family" vor die Fernsehkamera.
Gabors "tolles Temperament" habe ihn 1986 zur Hochzeit bewogen, erzählt der Prinz. Dass die Schauspielerin 26 Jahre älter war, nahm er in Kauf. Die Stars, die damals in ihrer Villa ein und aus gingen, die Einladungen ins Weiße Haus, die königlichen Besuche, das habe ihm alles "total imponiert", schwärmt er von vergangenen Zeiten.
Nicht mehr Gabor, sondern ihr deutscher Mann sorgt in Hollywood weiter für Schlagzeilen. 2007 stand er im Blitzlichtgewitter, als er im Streit um die Tochter des toten Fotomodells Anna Nicole Smith eine Vaterschaftsklage einreichte. Als Daddy entpuppte sich dann aber ein Fotograf. Wenig später war er mit einer spektakulären Story wieder in den Nachrichten. Drei Frauen hätten ihn am Straßenrand in Bel Air mit einer Waffe bedroht, ihm Geld, Schmuck und Kleidung gestohlen und ihn dann an sein Lenkrad gefesselt.
Bel-Air-Villa muss verkauft werden
2010 blies er zum Angriff, er wolle Arnold Schwarzeneggers Nachfolger werden. Tatsächlich schrieb sich der Wahlkalifornier als Kandidat bei den Gouverneurswahlen ein, doch Gabors Hüftbruch bremste die politischen Ambitionen, der Prinz dankte vor den Wahlen ab. Die jüngste Schlagzeile: Ihm und Zsa Zsa geht das Geld aus, die 28-Zimmer-Villa in Bel Air muss verkauft werden. Der Prinz ist optimistisch, dass der von Howard Hughes gebaute Palast, in dem auch schon Elvis Presley lebte, schnell einen Käufer findet. Trotz des stolzen Preises von 28 Millionen Dollar und der Auflage, dass Zsa Zsa bis zu ihrem Lebensende dort verweilen darf. "Wenn ich 25 Millionen Dollar kriege, sag ich auch nicht nein", tönt von Anhalt. Es hätten sich schon viele Interessenten, vor allem reiche Russen, gemeldet.
Und dann möchte er mit Hollywood abrechnen. "Das ist doch alles ein großer Bluff hier. Alle geben sich als 'Rich and Famous' aus, dabei geht es vielen total schlecht", schimpft von Anhalt. Er will sich in Deutschland zur Ruhe setzen, seine Memoiren schreiben und "ein ehrliches Leben leben". Beim Alter seiner Frau fängt er gleich damit an. "Früher hat sie das entweder verschwiegen oder sich jünger gemacht", erzählt der Ehemann. "Aber das ist jetzt wurscht, was soll man jetzt noch lügen."
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