Ehrgeizige "Eiche"

Junger Obersteirer will in Arnies Fußstapfen treten

Steiermark
05.02.2011 02:21
Arnold Schwarzenegger ist selbst mit 63 noch die Ikone für Jung-Bodybuilder. Seine Erfolge werden wohl unerreichbar bleiben, aber es gibt Fußstapfen, in die man treten kann. Der Weißkirchner Tony Breznik (Bild) ist 26 - und davon überzeugt, dass er es in die Elite der Muskelwelt schaffen wird.

Das Vorbild des jungen Steirers: natürlich Arnold. Sein Ziel: Von der schweißtreibenden Passion leben zu können. Und das kann man nur, wenn man es an die Spitze schafft. Dann gibt's Manager, die sich für einen interessieren und Verträge, die einem lukrative Jobs einbringen.

Es ist ein beinharter Weg, der in einer heimischen Kraftkammer beginnen, der in das Bodybuilder-Traumland USA führen und auch dort ein erfolgreicher sein muss. Schwarzenegger hat's bekanntlich vorgelebt. Und Tony aus Weißkirchen, dem "Zirbenland", will es nun auch zur erfolgreichen "Eiche" bringen.

Durch Eishockey zum Krafttraining "verdammt"
Er hätte es vielleicht auch in einer anderen Sportart schaffen können: "Als mich mein Papa, er betreibt in Weißkirchen ein gutbürgerliches Gasthaus, erstmals zu einem Eishockeymatch nach Zeltweg mitgenommen hat - ich war damals fünf Jahre alt - war ich total begeistert. Ich hab dann gleich bei den 'Bambini' angefangen und mich recht gut am Eis behauptet. Daneben habe ich mit dem Gitarrespielen begonnen. Nach der Hauptschule bin ich in das Sportgymnasium nach Klagenfurt übersiedelt, dort habe ich maturiert."

Natürlich hat er damals die Wärme des Elternhauses vermisst. Aber: "Ich war bei zwei total netten Familien und habe von jeder viel gelernt. Einer der 'Gast-Väter' war behindert, das war eine völlig neue Erfahrung für mich und hat viel zu meiner Persönlichkeitsentwicklung beigetragen. In Klagenfurt habe ich sehr früh gelernt, selbständig zu sein und eigene Entscheidungen zu treffen. Ich habe beim Villacher SV Eishockey gespielt und es sogar zu Einberufungen in das Nationalteam gebracht. Leider hat's immer wieder bremsende Verletzungen gegeben, die mich - um danach wieder in Form zu kommen - zum Training in der Kraftkammer verdammt haben."

"Außergewöhnliche Genetik in mir erkannt"
In einem Fitness-Studio hat Tony Breznik nicht nur seine Langzeit-Freundin Gudrun kennengelernt, "dort hat man auch mein Talent für das Bodybuilding und eine außergewöhnliche Genetik in mir erkannt, die für diesen Sport wichtig ist." Nach zwei Jahren beinharten Trainings ("mehrmals täglich") nahm der Steirer an den österreichischen Jugendmeisterschaften teil - und gewann sie. Zwei Jahre später stand er auch bei den allgemeinen österreichischen Meisterschaften ganz oben am Stockerl.

"Ein Nahrungsmittelhersteller ist durch Daniel Hölzl, meinen langjährigen Wegbegleiter und Mentor, auf mich aufmerksam geworden und hat es mir ermöglicht, vier Mal für je drei Monate nach Los Angeles zu gehen." Man muss sich schon einen außergewöhnlichen Körper erarbeitet haben, um aus der großen Masse der hungrigen Muskelmänner, die aus aller Welt kommen und hier ihre Chance suchen, herauszustechen. Ein erstes Ziel ist es, die Leute der einschlägigen Publikationen auf sich aufmerksam zu machen.

"Mittlerweile habe ich schon einige Foto-Shootings hinter mir und es sogar zu einem Coverfoto auf einer großen Illustrierten gebracht", freut sich Tony. "Nach Arnold Schwarzenegger war ich der zweite Österreicher, dem das gelungen ist. Bei meinem jüngsten Aufenthalt in Los Angeles, von dem ich gerade zurück bin, gab es das zweite Cover-Shooting. Ich hoffe natürlich, dass man die Bilder nimmt."

Arnold einmal kurz getroffen - und "erstarrt"
Arnold hat er erst einmal kurz getroffen. "Da war ich so erstarrt, dass ich kein Wort hervorgebracht habe. Es geht mir nicht darum, von ihm gefördert zu werden, ich möchte jenen Menschen, den ich so bewundere, einfach einmal näher und in Ruhe kennenlernen." Wird klappen, irgendwann einmal. Denn in einem sind sich die beiden ähnlich. "Ich war - obwohl Österreicher - nie ein Jammerer. Ich setze mir hohe Ziele und tue alles, um sie auch zu erreichen. In Österreich ist Bodybuilding nur eine Randsportart, die Sportler hält man für naiv. Große Muskeln, kleines Hirn. Arnold hat bewiesen, dass es auch anders sein kann - auch mir wird's gelingen."

Das Thema Doping umschifft Tony Breznik elegant: "Im Endeffekt muss jeder Spitzensportler selbst entscheiden, wie er mit dem Körper umgeht. Und jeder von uns kennt den seinen sehr gut. Es ist wohl kaum gesünder, jeden Tag eine Schachtel Zigaretten zu rauchen, sich an den Wochenenden anzusaufen und mehrmals pro Woche die Produkte von Fast-Food-Ketten in sich hineinzustopfen. Das alles ist bei uns ja legal. Ich habe zwar noch keine Kinder, aber wenn ich welche hätte, dann wäre es mir viel lieber, wenn sie Spitzensportler zum Vorbild hätten und nicht Showstars wie Amy Winehouse, Pete Doherty oder Paris Hilton."

"Möchte Psychologie studieren"
Der Welt-Wanderer in Sachen Muskel-Darstellung ist auch in Sachen Freundschaft mit Arnold auf einer Ebene: "Es ist nicht wichtig, möglichst viele Freunde zu haben, sondern möglichst gute." Und: "Ich bin ein sensibler Mensch, später, wenn es mit dem Sport vorbei ist, möchte ich Psychologie studieren. Wenn möglich an einer guten amerikanischen Uni." Seine unmittelbare Zukunft sieht Tony jedoch im Bodybuilding. "Ich möchte bei den Profis Fuß fassen und dort heuer noch die ersten Wettkämpfe bestreiten. Geht's gut, dann spiel ich endlich in der ersten Liga mit." 

"Menschen in der Steiermark" von Werner Kopacka, "Steirerkrone"

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