Riesenhornissen-Alarm in den USA: Nachdem Forscher und das Landwirtschaftsministerium des US-Bundesstaats Washington bereits im Vorjahr Besorgnis erregende Anzeichen für eine Ansiedlung der riesigen fleischfressenden Insekten aus Japan in Nordamerika entdeckt haben, wurde nun wieder ein Exemplar der invasiven Spezies entdeckt. Es handelt sich um den ersten Fund im Jahr 2021 - und er wirft Fragen auf.
Die Furcht einflößende japanische Riesenhornisse kann auch Menschen gefährlich werden und soll in Japan jedes Jahr für den Tod von 50 Personen verantwortlich sein.
Die in Asien auch Yak-Töter-Hornisse genannte Art wird bis zu fünf Zentimeter lang, durchdringt mit ihrem Stachel Schutzanzüge und rottet Bienenvölker aus. Während Honigbienen in Japan im Laufe ihrer Evolution eine spezielle Abwehrstrategie entwickelt haben, sind Bienen in anderen Erdteilen den Angriffen der Hornissen schutzlos ausgeliefert.
Video: So wehren japanische Honigbienen Riesenhornissen ab
Imker berichteten bereits von Angriffen
Im US-Bundesstaat Washington, in den Wäldern um Seattle an der Grenze zu Kanada, wurden solche Hornissenangriffe auf Bienenstücke im vergangenen Frühling beobachtet. Wie das lokale Landwirtschaftsministerium nun in einer Pressemitteilung bestätigt hat, wurde in besagter Region vor wenigen Tagen wieder ein Exemplar gefunden. Ein Foto zeigt das mehrere Zentimeter lange tote Insekt neben einer Getränkedose liegend.
Gefundenes Tier ist für Juni ungewöhnlich
Ist der Fund ein Indiz, dass die Ansiedlung der Insekten weiter fortgeschritten ist als gedacht? Experten des Ministeriums hoffen, dass dem nicht so ist: Bei dem gefundenen Tier soll es sich um ein Männchen handeln, die zu dieser Jahreszeit normalerweise noch nicht auftreten. Außerdem ist das gefundene Tier bereits stark ausgetrocknet, weshalb man glaubt, es könnte sich um ein Exemplar aus der letzten Saison handeln.
Vergangenes Jahr Nest ausgeräuchert
Im vergangenen Jahr hatte das Landwirtschaftsministerium nach ersten Sichtungen durch Imker eine groß angelegte Suchaktion nach den Hornissennestern gestartet - und wurde dabei auch fündig.
Auf YouTube wurden Videos hochgeladen, die zeigen, wie in Schutzkleidung gehüllte Spezialisten ausrücken, um das in einem Baum verborgene Nest zu bergen und die Tiere unschädlich zu machen. Auch Aufnahmen der im Nest entdeckten Königinnen - siehe oben - wurden veröffentlicht. Ob es in der Region weitere Nester gab, ist nicht bekannt.
Ministerium will nun Fallen aufstellen
Dass nun Monate nach der Zerstörung des Nests ein Exemplar gefunden wurde, stimmt die Experten des Ministeriums besorgt. „Wir werden in dem Gebiet jetzt Fallen aufstellen und möchten auch Laienwissenschaftler dazu aufrufen“, sagt Experte Sven Spichinger.
Er ist dankbar, dass ein Einheimischer das nun gefundene Tier fotografiert und eine Meldung beim Ministerium gemacht hat. Erst dadurch könne man nun angemessen auf den Fund reagieren.
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