Personen mit Vorhofflimmern haben ein vier- bis fünffach erhöhtes Risiko für einen ischämischen Schlaganfall. Implantierbare Herzmonitor könnten bei Patienten, die bereits einen Hirninfarkt ohne bekannte Ursache hatten, die Gefahr für ein erneutes Ereignis besser anzeigen als Standarduntersuchungen.
„Vorhofflimmern ist eine Herzrhythmusstörung, bei der es zur Bildung von Blutgerinnseln und dadurch zu einem folgenschweren Schlaganfall kommen kann“, erläutert Prof. Dr. Helmuth Steinmetz, Vorsitzender der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG). Um das Herzleiden rechtzeitig zu erkennen und damit möglicherweise einen erneuten Hirninfarkt zu verhindern, gehört das Langzeit-Elektrokardiogramm (EKG) des Herzens über 24 oder 72 Stunden zur Standarddiagnostik nach einem Schlaganfall. „Da viele Patienten jedoch nur zeitweise unter Vorhofflimmern leiden und die Phasen teilweise nur ein paar Minuten dauern, lässt sich das Flimmern manchmal mit einem herkömmlichen 24-Stunden-EKG nur schwierig nachweisen“, berichtet Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Schäbitz von der DSG.
Eine amerikanische und eine kanadische Studie haben nun gezeigt, dass implantierbare Herzmonitore hier eine wesentlich höhere Trefferquote haben können. Das liegt beispielsweise daran, dass sie die Herztätigkeit über viele Monate aufzeichnen, wie der Experte erklärt. Nach Ansicht der DSG sind diese Erkenntnisse wertvoll, da bei Betroffenen so wirksame Gerinnungshemmer (orale Antikoagulanzien) frühzeitiger zum Einsatz kommen und einen erneuten Schlaganfall rechtzeitig verhindern könnten. Dazu seien jedoch noch umfassendere Forschungserkenntnisse notwendig.
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