Delta-Variante

Achtung, sonst kommt bald die vierte Welle

Salzburg
22.06.2021 07:07
Mit Salzburgs niedrigen Infektionszahlen möchte man es fast nicht glauben – aber es kommt wohl die nächste Herausforderung der Pandemie auf uns zu. Die Delta-Variante des Coronavirus ist viel ansteckender, verbreitet sich schneller und vor ihr schützt auch der Impfstoff schlechter. Mediziner Richard Greil über Impfung, Symptome und die Rolle der Jugend.

Die Worte von Mediziner und Pandemie-Profi Richard Greil sind gleichermaßen beunruhigend wie klar: „Die Delta-Variante des Coronavirus ist aus mehreren Gründen sehr gefährlich. Wenn wir jetzt nicht aufpassen und genügend Menschen impfen, werden wir bald die vierte Welle in Salzburg haben“, sagt der SALK-Primar.

Infektiologe Richard Greil warnt vor Falsch-Informationen und klärt auf. (Bild: Andreas Tröster)
Infektiologe Richard Greil warnt vor Falsch-Informationen und klärt auf.

Was die Variante so gefährlich macht? „Sie ist um 65 Prozent ansteckender als die Britische Variante – und diese war ja auch schon ansteckender als die ursprüngliche Virusform“, erklärt Greil. Was dazukommt: Sie verbreitet sich auch viel leichter und schneller als das herkömmliche Virus. „Wenn wir nicht aufpassen, kann diese Variante in kurzer Zeit die dominante Virusform in Europa und sogar der ganzen Welt sein“, sagt er.

Ein Faktor, der die Situation nicht einfacher macht: Die Symptome haben sich ebenfalls verändert. „Bei der Delta-Variante beobachtet man häufiger Erkältungssymptome – also zum Beispiel eine rinnende Nase oder leichtes Fieber“.

Impfung hilft nur, wenn man beide Stiche hat 
 Die gute Nachricht: Die Covid-Impfung scheint auch bei der neuen Mutationsform gut zu helfen. Zwar kann die Impfung keine Erkrankung ausschließen, jedoch ist ein schwerer Verlauf mit Impfung recht selten. „Das gilt aber nur für Menschen, die zweimal geimpft wurden, nach dem ersten Stich ist das Risiko noch hoch“, erklärt der Leiter des Landeskrisenstabes. Deshalb appelliert Greil an alle, sich impfen zu lassen. „Auch die Jungen, weil in dieser Gruppe die meisten Ansteckungen passieren“, argumentiert er.

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