160.000 Betroffene

Immer mehr Kinder können nicht schwimmen

Leben
22.06.2021 08:01

Die Hitzewelle hat Österreich voll im Griff. Groß und Klein flüchten zahlreich in Freibäder und in Seen, um sich an diesen Tropentagen etwas Abkühlung zu verschaffen. Doch ist der unbeschwerte Freizeitspaß getrübt, denn immer mehr Kinder und Jugendliche können hierzulande nicht schwimmen. Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass Schwimmstunden und der Schwimmunterricht in den Volksschulen nicht stattfinden konnten. In Österreich sterben jährlich zwischen 22 und 47 Personen an den Folgen eines Ertrinkungsunfalles. 

Somit können österreichweit rund 160.000 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre nicht schwimmen - davon mehr als 130.000 im Alter bis neun Jahre, ergab eine Umfrage des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV). Dieses forderte rasch Maßnahmen auf allen Ebenen, insbesondere im Schulsportbereich.

Vor der Pandemie schwammen Schüler rund 6.200.000 Stunden pro Semester, davon sind laut KFV durch die Pandemie 4.200.000 Stunden pro Halbjahr entfallen. Großteils nicht abgehalten wurde auch der Schwimmunterricht in Volksschulen, auch sonst waren Kinder seit Pandemie-Beginn weniger im Wasser als die Jahre zuvor.

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Schwimmen ist eine unvergleichbare Überlebenstechnik, deshalb ist es für jedes einzelne Kind ganz besonders wichtig schwimmen zu lernen. Und das braucht Zeit, Übung und auch Erfahrung mit dem Element Wasser.

Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Forschungsbereich Sport- und Freizeitsicherheit im KFV

Ein Drittel war 2020 gar nie schwimmen
Laut der Umfrage waren sogar knapp ein Drittel der Kinder im vergangenen Jahr überhaupt nie schwimmen, vor der Pandemie waren es im Jahr 2019 mit 14 Prozent halb so viele. Bei den Erwachsenen, die in den vergangenen zwölf Monaten gar nicht schwimmen waren, hat sich der Anteil mehr als verdoppelt - von 20 Prozent im Jahr 2019 auf 44 Prozent heuer.

(Bild: stock.adobe.com)

Normalerweise wird durch den Schwimmunterricht im Rahmen des Schulsports auch sichergestellt, dass alle Kinder unabhängig von ihrer sozialen Herkunft Zugang zu Kursen bekommen.

Ertrinken ist zweithäufigste Todesursache
In Österreich sterben laut KFV jährlich zwischen 22 und 47 Personen an den Folgen eines Ertrinkungsunfalles. Bei tödlichen Kinderunfällen ist Ertrinken die zweithäufigste Todesursache. „Auf jedes Kind, das ertrinkt, kommt statistisch gesehen noch ein Kind dazu, das zwar gerettet wurde, aber mit schweren Gehirnschäden leben muss“, berichtete Trauner-Karner.

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(Bild: kmm)



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