Im Gesundheitswesen

Italien: 45.000 Impfgegner vor Suspendierung

Ausland
22.06.2021 14:52

45.000 Ärzte, Krankenpfleger und andere Mitarbeiter im Gesundheitswesen stehen vor der Suspendierung, weil sie sich nicht gegen Corona impfen lassen. Das sind 2,3 Prozent aller Sanitäter, bei den Ärzten sinkt der Prozentsatz auf 0,2 Prozent, berichtete die italienische Ärztekammer. Die Region mit den meisten nicht geimpften Sanitätern ist die norditalienische Emilia Romagna mit sieben Prozent an nicht geimpftem Personal. Klagen der Impfverweigerer werden erwartet.

Das italienische Parlament hatte im Mai ein Gesetz zur Einführung einer Impfpflicht für das Gesundheitspersonal verabschiedet. Die Impfpflicht gilt auch für Apotheker, Psychologen und für Ärzte mit einer eigenen Praxis. Regionen und autonome Provinzen müssen den lokalen Gesundheitsbehörden nicht geimpftes Personal melden.

Bei den italienischen Ärzten sind es nur etwa 0,2 Prozent, die sich nicht gegen Corona impfen lassen möchten. (Bild: AFP)
Bei den italienischen Ärzten sind es nur etwa 0,2 Prozent, die sich nicht gegen Corona impfen lassen möchten.

Ausnahmen nur unter speziellen Bedingungen
Innerhalb von fünf Tagen muss dann genau dargelegt werden, warum eine Ausnahme von der Impfpflicht beantragt wird. Die gibt es nur unter ganz speziellen Bedingungen, etwa wenn die Impfung nachweislich eine gesundheitliche Gefahr für die betreffende Person darstellen könnte.

Zwangsurlaub ohne Gehalt bis Jahresende
Personal, das sich nicht impfen lassen will, muss Aufgaben ohne direkten Kontakt mit Patienten oder Kunden übernehmen. Gibt es diese Ausweichmöglichkeit nicht, können die Verweigerer solange vom Dienst suspendiert werden, bis die nationale Impfkampagne abgeschlossen ist. Das bedeutet Zwangsurlaub ohne Gehalt bis Jahresende.

Ähnlicher Vorstoß in Österreich
Auch in Österreich gibt es einen ähnlichen Vorstoß: Nachdem der Wiener Gesundheitsverbund eine Impfpflicht für neue Mitarbeiter fixiert und Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) eine solche Regelung auch für Sozialeinrichtungen angekündigt hat, ziehen inzwischen weitere Bundesländer nach.

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