2019 kam es zum Bruch mit dem damaligen Geschäftsführer Peter Veider. Seither hat sich die Tiroler Bergrettung erfolgreich neu aufgestellt, Kompetenzen und Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt. Damit dieser Erneuerungsprozess zu Ende geführt werden kann, treten Hermann Spiegl und Toni Mattle am Samstag noch einmal bei den Wahlen an. Der einzige auf dem Tisch liegende Wahlvorschlag beinhaltet neben dem erfolgreichen Führungsduo noch Stefan Hochstaffl als zweiten stellvertretenden Landesleiter.
Demokratie und Kontrolle innerhalb der knapp 5000 Mitglieder umfassenden Einsatzorganisation werden im Zuge des Erneuerungsprozesses weiter wichtige Säulen bilden. „Wir brauchen intern mehr Reglements, sonst kann einer alles bestimmen und somit sind die Aufgaben klar“, sagt Hermann Spiegl. „Und wir müssen die Basis für künftige Führungsmannschaften legen, dass sie in der Lage sind, ihre Funktion neben ihrem Beruf auszuüben.“
Eine wichtige Rolle übernehmen dabei die (haupt)beruflichen Mitarbeiter in der Geschäftsstelle Telfs. „Sie sollen möglichst große Handlungsfreiheit haben, um die Funktionäre zu entlasten. Die müssen jedoch weiter die Kontrollfunktion innehaben“, skizziert Spiegl.
In diesem Zusammenhang steht die Installierung eines internen Aufsichtsrats bevor. Der wird ähnliche Aufgaben wie der Rechnungshof haben. Dann könne niemand in irgendeine Versuchung kommen.
Die Vorgabe des Finanzamts, dass die Bergrettung nun die Bergführer für Ausbildungskurse etc. fix anstellen muss, verursacht neben finanziellen vor allem administrative Probleme. Laut Spiegl sei es etwa gar nicht möglich, das Arbeitszeitgesetz einzuhalten. Die Vorgabe sorgt aber allein schon deshalb für Kopfschütteln, weil nur in Tirol das dahinterstehende Gesetz so streng ausgelegt wird.
„Wir wollen dieses Problem gemeinsam mit der Politik lösen“, kündigt Spiegl an. Unterdessen erhalten die medizinischen Ausbilder die Ausbildung zum Wanderführer. Denn wenn es Ausnahmen für Bergführer gibt, würden die auch für die Wanderführer gelten.
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