Ein weiteres Medikament, das eigentlich zur Bekämpfung von Parasiten gedacht ist, soll nun für die Covid-19-Therapie zweckentfremdet werden. Die Universität Oxford testet, ob das Wurmmittel Ivermectin als eine mögliche Behandlungsmethode. Das in der Humanmedizin als Wurmmittel zugelassene Medikament führe in Laborstudien zu einer Reduktion der Virusreproduktion, erklärte die britische Universität. Eine kleine Pilotstudie zeige, dass eine frühe Gabe des Mittels die Viruslast und die Dauer der Symptome bei einigen Patienten reduzieren könnte.
Eine kleine Pilotstudie zeige, dass eine frühe Gabe des Mittels die Viruslast und die Dauer der Symptome bei einigen Patienten reduzieren könnte. Auch die Charitè prüft derzeit, ob der Einsatz eines üblicherweise gegen Bandwürmer eingesetzten Arznei bei einer Covid-Erkrankung wirksam ist.
WHO rät zum Einsatz von Ivermectin ab
Obwohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie europäische und US-amerikanische Aufsichtsbehörden vom Einsatz von Ivermectin bei Covid-19-Patienten abgeraten haben, wird es in einigen Ländern, darunter Indien, zur Behandlung der Krankheit eingesetzt. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, forderte unterdessen, dass auf „Impfskeptiker und Impfleugner“ zugegangen werden müsse.
„Wenn wir nicht auch einen Teil dieser Gruppe vom Sinn der Impfung überzeugen, werden wir die Herdenimmunität nicht erreichen“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Mit Blick auf die hoch ansteckende Delta-Variante erklärte der Deutsche: „Wer sich nicht impfen lässt, wird sich früher oder später mit dem Coronavirus infizieren.“
Virologe Drosten plädiert für Durchimpfung gegen Delta-Variante
Der deutsche Virologe Christian Drosten plädierte angesichts einer befürchteten Ausbreitung der Delta-Variante dafür, das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Impfung zu stärken. „Das ist wirklich das, was wir jetzt machen müssen“, postulierte der Wissenschafter der Berliner Charité im Podcast „Coronavirus-Update“ (NDR-Info).
Drosten legte sich nicht fest, ob es beim Infektionsgeschehen zu einer Trendumkehr wegen Delta bereits im Sommer oder erst im Herbst kommen könnte. Im Herbst werde die Inzidenz auf jeden Fall wieder steigen, sagte er - und hob die Bedeutung der Impfung bei Eltern von Schulkindern hervor.
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