Prinzessin Diana wäre am 1. Juli 60 geworden. Selbst 24 Jahre nach ihrem Tod lebt sie weiter: im Herzen ihrer Fans, mit ihrem Vermächtnis und durch ihre Söhne William und Harry. Was wäre, wenn Diana noch leben würde? Auch posthum reißen die Enthüllungen nicht ab.
Helden sterben früh. Das war im Pop immer so. Leider trifft dies auch auf eine royale Pop-Ikone zu: Prinzessin Diana - Stilikone, Charity-Queen und tragische Heldin des britischen Königshauses - die mit nur 36 Jahren am 31. August 1997 bei einem Autounfall in Paris in die ewige Pop-Geschichte einging.
Unter ihren Fans ist auch eine Frau, die bislang nicht öffentlich Beifall klatschte: Sängerin Britney Spears, die Diana auf Instagram huldigte: „Sie wollte niemals Königin, sondern im Herzen der Menschen sein, hatte mehr als nur Klasse und war ein Genie: von ihrer Art zu sprechen bis zu ihrer Liebe für ihre Söhne. Im Hinblick auf ihre eigene Macht war sie der Inbegriff von Selbstvergessenheit. Man wird sich immer an diese außergewöhnlichste Frau erinnern.“
Dianas Statue: In Stein gemeißelte Erinnerung
Schauplatzwechsel ins echte Leben - in den Londoner Kensington-Palast, wo Familie Mountbatten-Windsor logiert: Prinz William (39), seine Catherine (39) und vormals Kate Middleton, sowie ihre Kids George (7), Charlotte (6) und Louis (3). Vorher hatte Diana hier gelebt. Ihr Lieblingsplatz war der „Versunkene Garten“. Nun wird hier ihr Vermächtnis in Stein gemeißelt: in Form einer Diana-Statue, die an ihrem Geburtstag enthüllt wird.
Gestaltet wurde sie vom englischen Künstler Ian Rank-Broadley - sein Porträt von Queen Elizabeth II (95) ziert britische Goldmünzen. Damit wird dieser Platz zur überrannten Pilgerstätte für Diana-Fans aus aller Welt. Und für die Brüder William und Harry (36) wohl zum schicksalshaften Ort einer möglichen Versöhnung, denn die beiden hatten einander seit dem Begräbnis ihres Großvaters Prinz Philip nicht mehr gesehen. Hier schritten sie, von Cousin Peter Philips getrennt, grimmig nebeneinanderher - vor hungrigen Kameralinsen.
Das Zerwürfnis begann in der US-Primetime. Dieses TV-Interview. Harry und Meghan (39) bei Oprah Winfrey: böse Worte gegen das Königshaus inklusive des Vorwurfs von Rassismus in den eigenen Reihen. Geäußert vor einem Millionenpublikum rund um den Erdball. Es war der endgültige Bruch, denn Harry entschied sich damit für ein Leben an Meghans Seite - als Privatier in den USA. Und gegen seine Karriere als Königsspross und die royalen Pflichten.
Diana hätte Riss in Familie längst gekittet
Ausgewalzt wird der Krieg der Königskinder im neuen Skandalbuch „Battle of Brothers“ von Robert Lacey. Laut dem Autor vermute William bei Meghan eine Feindseligkeit gegen das royale System. So soll Prinz William Harry und Meghan nach einem heftigen Streit aus dem gemeinsamen Haushalt im Kensington-Palast geworfen haben, nachdem Bedienstete berichtet hatten, von Harrys Frau schikaniert worden zu sein.
Dianas Geist spielt noch immer eine Hauptrolle im britischen Königshaus. Sie beeinflusst die Arbeit ihrer Söhne, die nach dem Tod ihrer Mutter viele ihrer Charity-Agenden übernommen hatten. Auch im Namen ihrer Enkelinnen zeigt die Ikone Präsenz: Williams Tochter heißt Charlotte Elizabeth Diana und Harrys wenige Wochen altes Baby Lilibet Diana. Eine familiäre Nähe über den Tod hinaus.
„Diana würde heute eine zufriedene und wundervolle Großmutter sein. Und ihren Enkelkindern sagen, dass ihr Leben mit Privilegien wie Verantwortung verbunden ist“, so die Wissenschaftsjournalistin Vivienne Parry, die mit Diana befreunde war, im „Tatler“. Das Magazin widmete sich der spannenden Frage: Was wäre, wenn Diana noch leben würde? Wie würde sie ticken? Parry glaubt, dass sie mit vielen Entscheidungen Harrys unglücklich wäre und den hässlichen familiären Riss längst gekittet hätte. „Sie hatte immer einen starken Einfluss auf ihre Söhne.“
Dianas Style beeinflusst Mode bis heute
Auch Dianas Style - ihre einzigartigen, stets wiedererkennbaren Looks - beeinflussen heute die Mode-Welt, denn die 80er erleben gerade ein Revival: mit kurzen weiten Tops, Blazern mit Schulterpolstern und knöchellangen Bundfalten-Hosen.
„Vogue“-Autorin Emma Elwick-Bates: „Rund um Dianas 60er spielt ihr Stil-Erbe wieder eine große und inspirierende Rolle.“ Diese Outfits. Dieses Aussehen. Und dieses Charisma. Auch der britische Fernsehmoderator und Historiker Wesley Kerr weiß um Dianas Charme: „Es ist schwer, diesen zu überbieten. Denn alle, die ihr einmal begegnet sind, waren von ihrer Wirkung gefesselt.“
Diana wäre heute wohl Social-Media-Superstar
Heute würden diese Talente eine Karriere als Social-Media-Superstar ebnen. „Sie war eine obsessive Kommunikatorin. Würde sie noch leben, könnte die Follower-Zahl ihres Instagram-Accounts mit jener des Papstes mithalten“, analysiert Tina Brown, Dianas Biografin und die ehemalige Herausgeberin von „Tatler“, „Vanity Fair“ sowie „The New Yorker“.
Auch Dianas Beruf, der Job Wohltäterin, ließe sich über die sozialen Netzwerke hervorragend inszenieren: rote Teppiche bei Charity-Galas. Die Reisen und die Nähe zu Menschen in Gebieten, in denen man nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wird. Für Parry war „sie im Begriff, eine bedeutende globale Präsenz zu entwickeln. Außerdem würde sie sich für Menschen mit psychischen Problemen engagieren“.
Muss die Diana-Story neu geschrieben werden?
Ängste und Sorgen waren Diana im goldenen Käfig bestens bekannt. „Wir waren zu dritt in dieser Ehe, deswegen war es ein bisschen eng“, erklärte sie 1995: im Interview mit Martin Bashir im Hauptabendprogramm der BBC. 200 Millionen Menschen sahen zu, wie sie den untreuen Charles vorführte und damit die Scheidung einläutete. Und als Draufgabe gab’s Dianas Geständnisse über ihre psychischen Probleme und das Outing ihrer Bulimie. Intime Einblicke ins Leben der Windsors, gesprochen von einem Häufchen Elend im Kensington Palace - mit scheu gesenktem Blick und artig im Schoß gefalteten Händen.
Doch wie aktuelle Enthüllungen vermuten lassen, könnte dieses Kapitel der jüngeren royalen Geschichte umgeschrieben werden müssen. Denn der Untersuchungsbericht des ehemaligen Richters John Dyson offenbarte, dass Bashir die Prinzessin und ihren Bruder Charles Spencer mit gefälschten Kontoauszügen gefügig gemacht hatte. „Diana wusste nicht, wem sie vertrauen konnte“, so Earl Spencer.
Er hatte seine Schwester mit dem Reporter zusammengebracht, nachdem Bashir ihn mit falschen Bankdokumenten glauben ließ, Angestellte des Königshauses hätten Informationen über sie an die Presse verkauft. Dyson: „Er muss beabsichtigt haben, mit ihren Ängsten zu spielen, um ihr Interesse zu wecken. Sie war damals sehr labil und hatte paranoide Ängste.“ In der Tat spricht Dianas Körpersprache Bände.
Wäre der frühe Tod vermeidbar gewesen?
Sogar Prinz William sprach dazu Klartext: „Ich bin der Meinung, dass die betrügerische Art und Weise, wie diese Interview zustande gekommen ist, die Aussagen meiner Mutter wesentlich beeinflusst hat.“ Sie kosteten sie sogar das Leben, wie ihr Ex-Privatsekretär Patrick Jephson vermutet. Denn durch die Scheidung verlor Di nicht nur den Titel „Königliche Hoheit“, sondern auch den Personenschutz.
Diana und ihr Freund Dodi Al-Fayed hätten in Paris deshalb nicht professionell vor den Paparazzi abgeschirmt werden können. Und flohen im Auto in den Tunnel. Viel zu schnell. Und damit viel zu früh in den Tod durch einen Unfall, der vielleicht vermeidbar gewesen wäre.
Karin Lehner, Kronen Zeitung
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