Nach der Coronakrise steht Österreich heuer und nächstes Jahr eine kräftige Wirtschaftserholung bevor. Laut Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) soll das BIP dabei 2021 und 2022 real um vier und fünf Prozent wachsen, aus Sicht des IHS um dreieinhalb und viereinhalb Prozent. Im Vorjahr war die Wirtschaft wegen Corona um 6,3 Prozent eingebrochen. Günstig entwickelt sich die Industrie, 2022 soll der Tourismus besonders gut laufen. Die Arbeitslosenrate dürfte auch Ende 2022 noch höher sein als vor der Pandemie.
Schon im Frühjahr hat die heimische Wirtschaft mit den Erfolgen bei der Corona-Bekämpfung kräftig Fahrt gewonnen, erklärte das Institut für Höhere Studien (IHS) am Donnerstag, daher erhöht man für heuer die Wachstumsprognose. Die Arbeitslosenquote werde mit der Konjunkturerholung heuer auf 8,4 Prozent sinken und auf 7,9 Prozent im nächsten Jahr, aber weiter über Vorkrisenniveau liegen. Voriges Jahr betrug die Arbeitslosenrate nach nationaler Definition im Jahresschnitt 9,9 Prozent.
Weltweit bessere Aussichten
Begünstigt wird der Aufschwung in Österreich durch die seit dem Frühjahr deutlich besseren weltweiten wirtschaftlichen Aussichten, so das Wifo. Vorlaufindikatoren würden auf den Beginn einer Hochkonjunkturphase deuten. Weil die Fiskalpolitik die Wirtschaftserholung stützt, wird der Finanzierungssaldo auch heuer stark negativ sein.
Prognose: Staatsfinanzen erholen sich nächstes Jahr
Nach fast 9 Prozent Maastricht-Abgang gemessen am BIP im Vorjahr rechnet das Wifo heuer mit 6,6 Prozent Defizit des Gesamtstaates, das IHS mit 7,4 Prozent. Kommendes Jahr werden laut Wifo aber Konjunktureffekte und das Auslaufen zahlreicher Stützungsmaßnahmen zu einer deutlichen Verbesserung der Staatsfinanzen beitragen. Das Defizit sieht das Wifo bei 2,3 Prozent des BIP, das IHS bei 3,7 Prozent.
Laut Wifo dürfte der Konjunkturaufschwung auch die Preisentwicklung antreiben. Die Teuerungsrate laut dem Harmonisierten Verbraucherpreisindex werde heuer auf 2,3 Prozent anziehen, nach 1,4 Prozent im Vorjahr, erklärte das Wifo am Donnerstag. Ausschlaggebend dafür sei neben der kräftigen Konsumnachfrage die Weitergabe der hohen Preise für Rohstoffe und bestimmte Güter.
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