Der US-Softwareriese Microsoft hat am Donnerstagabend offiziell die nächste Version seines PC-Betriebssystems präsentiert: Windows 11. Nachdem zuvor eine Vorabversion ins Internet durchgesickert war, war vieles bereits bekannt. Bei der großen Windows-Livestream-Show verriet Microsoft aber auch bislang unbekannte Details wie den Zeitpunkt der Veröffentlichung - wenn die Technik mitspielte.
Das im Video oben zu sehende Interface kursiert zwar seit einer Woche in sozialen Medien. Das Interesse an Microsofts Livestream dürfte dennoch groß gewesen sein, brach dieser doch während der Windows-11-Präsentation unter dem Ansturm der Zuschauer wiederholt zusammen. Dem abgehackten Stream konnte man aber trotzdem einige neue Informationen entnehmen.
Startknopf zentriert, neue Icons, neue Widgets
So bestätigte Microsoft etwa das neue Interface, dessen auffälligste Neuerungen - macOS lässt grüßen - die standardmäßig zentrierte Taskleiste ist. Wer mag, kann den Startknopf aber weiterhin auch ganz links platzieren. Die Kacheln aus Windows-8-Zeiten sind verschwunden, stattdessen gibt es ein Füllhorn überarbeiteter Icons für Programme, aber auch in einzelnen Windows-Komponenten wie dem Dateimanager. Microsoft zeigte auch die neuen Widgets, die am Windows-Desktop ohne Umwege Infos wie den Wetterbericht oder aktuelle Nachrichten zeigen.
Neue Funktionen für Multi-Tasker und Touch-User
Weitere neue Funktionen umfassen eine überarbeitete Fensterverwaltung, mit der man Programmen den verfügbaren Platz besser zuweisen kann. Beim Multi-Tasking gibt es nun die Möglichkeit, Programmgruppen zu definieren und in mehreren Anwendungen auf Knopfdruck dort weiter zu arbeiten, wo man aufgehört hat. Virtuelle Desktops für verschiedene Einsatzszenarien - Arbeit, Bildung, Spiel - sollen ebenfalls produktiver machen. Außerdem habe man die Touch- und Stift-Bedienung deutlich verbessert, betont Microsoft.
HDR-Funktion wie bei der Xbox Series X
Für Gamer interessant: Windows 11 unterstützt die neue Spieleschnittstelle DirectX 12 Ultimate, kann besser mit HDR-Bildschirmen umgehen als der Vorgänger und soll generell mehr Performance aus den vorhandenen Systemressourcen kitzeln. Es soll sogar eine Funktion geben, die - wie bei der Xbox Series X - eigentlich nicht HDR-fähige Spiele mit HDR-Grafik verbessert. Mit einer Direct-Storage-Funktion will man Ladezeiten minimieren. Die Xbox-App wurde überarbeitet, bietet nun Spiele-Streaming und direkten Zugriff auf Microsofts Spiele-Abodienst Game Pass.
Screenshots der neuen Xbox-App und anderer Windows-11-Komponenten:
Microsoft Store komplett überarbeitet
Den Microsoft Store hat der Software-Konzern stark überarbeitet. Bereits mit Windows 8 eingeführt, blieb der App-Store-Rivale bei den Nutzern auch zu Windows-10-Zeiten unbeliebt. Mit dem Redesign hofft man das zu ändern - und mit finanziellen Anreizen für Entwickler, denen man die bei solchen Plattformen sonst übliche Provision erlässt.
Weitere Neuerung: Microsoft hat sich mit Amazon zusammengetan und bringt - offenbar emulierte - Android-Anwendungen auf Windows. Generell soll der Microsoft Store nicht mehr heikel bei den Anwendungen sein, kann neben Windows-Apps doch auch klassische x86- oder über den Umweg Amazon eben Android-Software angeboten werden.
Moderate Hardware-Anforderungen, Gratis-Upgrade für Windows 10
Die Hardware-Voraussetzungen: Für Windows 11 braucht man einen Dual-Core-Prozessor mit einem Gigahertz Takt, vier Gigabyte RAM und 64 Gigabyte Speicherplatz. Für PC-Hersteller soll es einen Sticker für ihre Geräte geben, mit dem diese sie als Windows-11-kompatibel ausweisen können. Erscheinen soll Windows 11 laut Microsoft vor den Weihnachtsfeiertagen 2021. „Berechtigte Windows-10-PCs“ sollen den Nachfolger bis ins Jahr 2022 hinein als Gratis-Upgrade erhalten, danach dürfte Microsoft - wie zuvor auch bei Windows 10 bereits - auf ein Verkaufsmodell umsteigen.
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