Damit haben die wenigsten gerechnet: Nach Beendigung der Lockdowns springt die Wirtschaft in Österreich viel schneller an als erwartet. Die positive Entwicklung im Welthandel und Nachholeffekte bei den Konsumausgaben werden laut Wifo heuer für ein reales Wachstum von 4 Prozent und 2022 sogar von 5 Prozent sorgen.
„Die Erholung hat diesmal rascher eingesetzt als nach den ersten beiden Lockdowns, der private Konsum war dreimal so stark“, erklärt Wifo-Chef Christoph Badelt. Früher als erwartet, schon im dritten Quartal 2021, sollte das Bruttoinlandsprodukt das Vorkrisenniveau erreichen.
China und USA kurbeln Wirtschaft an
Das IHS ist in seiner Prognose etwas vorsichtiger und kommt für heuer auf 3,4 Prozent. Einig ist man sich, dass China und die USA die großen „Konjunkturlokomotiven“ sind, die den Handel und die Exporte ankurbeln. Dazu kommen im Inland die Effekte der Corona-Lockerungen: Es wird wieder mehr ausgegeben, und die Sparquote geht auf ein „normales“ Ausmaß zurück.
Baubranche floriert derzeit besonders
Besonders gut läuft es am Bau, die Ausrüstungsinvestitionen (auch dank staatlicher Prämie) wachsen zweistellig, die Exporte springen wieder an. Die Arbeitslosigkeit bleibt aber noch immer hoch, „hier kommen die alten Probleme zurück“, so Badelt. Er ortet daher Aufholbedarf im Bildungsbereich oder bei der Beschäftigung von Frauen.
Bei der Inflation sieht der Wifo-Chef „keine ökonomischen Hinsweise auf eine Aufwärtsspirale“. Auch wenn sie derzeit etwas höher ist, werden im Jahresschnitt nur knapp über 2 Prozent erwartet. Wegen der guten Konjunktur sollte auch das Budgetdefizit 2023 schon wieder auf unter 3 Prozent sinken.
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