Webcam wird Pflicht

Windows 11: Home-Version mit Zwang zu Online-Konto

Digital
25.06.2021 12:18

Am Tag nach der Enthüllung des neuen Betriebssystems Windows 11 von Microsoft, das vor Weihnachten als Gratis-Upgrade für Windows-10-User erscheinen soll, sind weitere Infos aufgetaucht, darunter sämtliche Details zu den Systemvoraussetzungen. Und die sorgen bei einigen Nutzern für Diskussionen, umfassen sie doch einen Online-Zwang bei der Installation von Windows 11 Home sowie eine Webcam-Pflicht für Laptops und Tablets.

Das geht aus den nach der großen Windows-11-Präsentation - krone.at berichtete - veröffentlichten Systemvoraussetzungen hervor, aus denen unter anderem „Neowin“ zitiert. Demnach soll es etwa auf Laptops und Tablets ab 1. Jänner 2023 eine Webcam-Pflicht geben.

Das offizielle Logo von Windows 11 (Bild: Microsoft)
Das offizielle Logo von Windows 11

Hardware-Hersteller, die auf ihren Geräten Windows 11 vorinstallieren möchten, müssen ab diesem Zeitpunkt also dafür sorgen, dass das Gerät eine Webcam mit zumindest 720p-Auflösung hat. Eine zweite Kamera an der Rückseite bleibt aber optional.

64-Bit-CPU und UEFI-Mainboard Pflicht
Auch die übrigen Hardware-Voraussetzungen werden von Windows-Nutzern eifrig diskutiert. Grundsätzlich sind die Anforderungen nicht allzu hoch, einige Details könnten für Besitzer älterer Systeme aber problematisch werden oder Nutzer stören, die kein Microsoft-Konto nutzen möchten.

Windows 11 soll weiterhin auf Laptops, Tablets und Hybridgeräten laufen. Ab 2023 gilt für diese Geräte Webcam-Pflicht. (Bild: Microsoft)
Windows 11 soll weiterhin auf Laptops, Tablets und Hybridgeräten laufen. Ab 2023 gilt für diese Geräte Webcam-Pflicht.

Die Hardware-Voraussetzungen im Detail:

  • Dual-Core-Prozessor (64 Bit) mit 1 GHz Takt
  • 4 Gigabyte RAM
  • 64 Gigabyte Speicherplatz
  • 9 Zoll Bildschirmdiagonale (1366 x 768 Pixel)
  • Mainboard mit UEFI, Secure Boot und TPM 2.0
  • DirectX-12-kompatible Grafiklösung mit WDDM-2.x
  • Microsoft-Konto und Internetverbindung bei Windows 11 Home

Während die Prozessor-, RAM- und Speicherplatzvoraussetzungen recht leicht zu erfüllen sind und auch die Bildschirmgröße bei den meisten Geräten kein Problem darstellen wird, könnten Teile der Systemvoraussetzungen für Besitzer älterer Hardware problematisch werden - etwa die Pflicht zur DirectX-12-fähigen Grafiklösung.

Ältere Mainboards und Prozessoren tückisch
Als problematisch empfinden manche Windows-User auch, dass es keine 32-Bit-Version von Windows 11 geben wird, man also zwangsläufig einen 64-Bit-Prozessor braucht. Außerdem könnten ältere Motherboards zum Stolperstein werden, auf denen statt UEFI-Betriebssoftware noch ein altes BIOS läuft oder der Sicherheits-Chip TPM 2.0 fehlt.

Windows 11 gibt es wahlweise mit heller oder - im Bild - dunkler Benutzeroberfläche. (Bild: Microsoft)
Windows 11 gibt es wahlweise mit heller oder - im Bild - dunkler Benutzeroberfläche.
Das Startmenü klappt nun standardmäßig in der Bildschirmmitte auf. Wer den gewohnten Look zurückwill, kann dies in den Einstellungen wählen. (Bild: Microsoft)
Das Startmenü klappt nun standardmäßig in der Bildschirmmitte auf. Wer den gewohnten Look zurückwill, kann dies in den Einstellungen wählen.
Die neue Fensterverwaltung kann mehr als minimieren oder maximieren. (Bild: Microsoft)
Die neue Fensterverwaltung kann mehr als minimieren oder maximieren.
Widgets sollen direkt am Desktop etwa Infos über das Wetter, aktuelle News oder Kalendereinträge anzeigen. (Bild: Microsoft)
Widgets sollen direkt am Desktop etwa Infos über das Wetter, aktuelle News oder Kalendereinträge anzeigen.
Microsoft Teams ist nun vorinstalliert. (Bild: Microsoft)
Microsoft Teams ist nun vorinstalliert.
Neue Barrierefreiheits-Features gibt es auch. (Bild: Microsoft)
Neue Barrierefreiheits-Features gibt es auch.
Microsoft verspricht verbesserte Touch- und Stiftbedienung. (Bild: Microsoft)
Microsoft verspricht verbesserte Touch- und Stiftbedienung.
Der Standardhintergrund von Windows 11 - in der hellen Version (Bild: Microsoft)
Der Standardhintergrund von Windows 11 - in der hellen Version
Die Xbox-App hat man überarbeitet. Sie bietet direkten Zugriff auf Microsofts Spiele-Abo Xbox Game Pass. (Bild: Microsoft)
Die Xbox-App hat man überarbeitet. Sie bietet direkten Zugriff auf Microsofts Spiele-Abo Xbox Game Pass.
Der überarbeitete Microsoft Store in Windows 11 (Bild: Microsoft)
Der überarbeitete Microsoft Store in Windows 11
Microsoft hat Teams und eine leicht zugängliche Chatfunktion eingebaut. (Bild: Microsoft)
Microsoft hat Teams und eine leicht zugängliche Chatfunktion eingebaut.
Eine Programmgruppe wie diese kann man in Windows 11 auf Knopfdruck im zuletzt verwendeten Zustand wieder aufrufen. (Bild: Microsoft)
Eine Programmgruppe wie diese kann man in Windows 11 auf Knopfdruck im zuletzt verwendeten Zustand wieder aufrufen.
Die neue Fensterverwaltung kann mehr als minimieren oder maximieren. (Bild: Microsoft)
Die neue Fensterverwaltung kann mehr als minimieren oder maximieren.

Kontrovers diskutiert wird auch die Pflicht zum Microsoft-Konto und einer Internetverbindung für die Ersteinrichtung der Home-Version von Windows 11: Ein lokales Konto ohne Verbindung zu den Microsoft-Servern, so scheint es, können nur Nutzer anderer Versionen von Windows 11 verwenden. Zuvor wurden auf Basis der durchgesickerten Vorabversion noch Hoffnungen laut, Microsoft könnte ganz auf einen Zwang zum Online-Konto verzichten.

Wer sich nicht sicher ist, ob sein PC die Hardware-Anforderungen von Windows 11 erfüllt, kann mit einem offiziellen Tool von Microsoft den Test machen. Auf der offiziellen Website zu Windows 11 wird die PC Health Check App zum Download angeboten. Sie gibt unkompliziert darüber Auskunft, ob die Mindestvoraussetzungen erfüllt werden und sich der PC für ein Gratis-Upgrade auf Windows 11 qualifiziert.

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