Nun Beschuldigter
Pakistan: Vorwürfe gegen Musharraf im Mordfall Bhutto
Einer der Beamten, die Musharraf (68) belasten, sei der frühere Polizeichef von Rawalpindi, wo Benazir Bhutto Ende 2007 nach einer Kundgebung bei einem Anschlag ums Leben gekommen war, berichtete die Zeitung "Dawn". Demnach habe Musharraf die Polizei zunächst angewiesen, die Sicherheitsvorkehrungen für die damalige Vorsitzende und Spitzenkandidatin der Pakistanischen Volkspartei (PPP) zu ändern und später, die Spuren am Anschlagsort zu beseitigen.
Bhuttos Witwer Asif Ali Zardari ist heute Staatspräsident Pakistans. Die Heimkehr Bhuttos und Zardaris nach achtjährigem Exil war erst möglich geworden, nachdem Musharraf auf Druck der USA Korruptionsanklagen gegen das Paar per Dekret für hinfällig erklärt hatte.
Mangelhafter Personenschutz für Bhutto
Bereits im vergangenen April war eine UNO-Untersuchungskommission zu dem Schluss gekommen, dass der Personenschutz für die frühere Premierministerin mangelhaft war und die Behörden nach dem Attentat kein echtes Interesse gezeigt hätten, Täter und Drahtzieher dingfest zu machen. Auch gegen Musharraf waren in dem UNO-Bericht Vorwürfe erhoben worden.
Der 1999 durch einen weitgehend unblutigen Putsch an die Macht gelangte Ex-General war im August 2008 nach monatelangen Protesten als Präsident zurückgetreten. Die inzwischen wiederhergestellte demokratische Verfassung von 1973 hatte er zuvor durch 29 von ihm dekretierte Zusätze geändert und die Präsidentenvollmachten beträchtlich ausgeweitet.
Im Londoner Exil neue Partei gegründet
Inzwischen hat Musharraf in seinem Londoner Exil eine neue Partei, die "Gesamtpakistanische Muslimische Liga", gegründet und angekündigt, für die 2013 geplante Parlamentswahl nach Pakistan zurückkehren.
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