Entsetzen nach Bluttat

Würzburg: Der Täter griff vor allem Frauen an

Ausland
26.06.2021 08:17

Drei Menschen sind tot, weitere fünf schwer verletzt - niedergestochen mit einem 40 Zentimeter langen Messer im deutschen Würzburg. Ein Somalier ist in Haft. Warum der 24-Jährige die grausame Attacke in der Innenstadt verübte, ist noch nicht klar, attackiert wurden aber vor allem Frauen. Dass es nicht noch mehr Opfer gibt, ist vermutlich Passanten zu verdanken, die mutig eingeschritten waren und den Angreifer in Schach hielten (siehe auch Video oben), bis er von der Polizei überwältigt werden konnte. 


Seine grausamen Attacken begonnen hat der Mann in einem Kaufhaus. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, soll der 24-Jährige am Freitag gegen 17 Uhr in der Haushaltswarenabteilung von Woolworth nach einem Messer gefragt haben. Dann habe er sich einfach eines genommen und sofort begonnen, auf Menschen einzustechen. Danach sei er in einer Sparkasse und schließlich auf die Straße gerannt. Laut Zeugen habe er auch dort auf Passanten eingestochen.

Zwei der Opfer schweben noch in Lebensgefahr
Die drei Menschen, die starben, seien in dem Kaufhaus attackiert worden, so die „Bild“. Fünf weitere Opfer seien schwer verletzt worden - zwei von ihnen schweben demnach noch in Lebensgefahr -, weitere leicht. Unter ihnen sind dem Bericht zufolge auch ein paar jener Helden, die den Mann stoppen wollten, und ein kleiner Bub. Sein Vater soll tot sein.

Etwa 20 Bürger hatten den Täter verfolgt und ihn mutig in Schach gehalten , auch Stühle nach ihm geworfen, um ihn abzuwehren. Gestoppt hat ihn aber erst ein Schuss in den Oberschenkel durch die Polizei.

Mit einem rund 40 Zentimeter langen Messer ging der Angreifer vor allem auf Frauen los. (Bild: Social Media)
Mit einem rund 40 Zentimeter langen Messer ging der Angreifer vor allem auf Frauen los.

Vor allem Frauen attackiert
Hauptsächlich sollen sich Frauen unter den wahllos attackierten Opfern befinden, berichtete die „Main Post“ unter Berufung auf den bayerischen Innenminister Joachim Herrmann. Dieser bestätigte am Abend bei einer Pressekonferenz auch, dass es sich bei dem Festgenommenen um einen somalischen Staatsangehörigen handelt, der seit 2015 in Würzburg lebt. „Er ist bereits in den vergangenen Monaten durch Gewalttätigkeiten aufgefallen und zwangsweise in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen worden.“

Laut einem Zeugen habe der 24-Jährige bei der Tat „Allahu Akbar“ gerufen, bisher sei er aber nicht wegen Straftaten amtsbekannt gewesen, die „Richtung Islamismus hindeuten“, so Herrmann. Ermittelt werde aber in alle Richtungen. Der Verdächtige kam mit einem Oberschenkeldurchschuss in ein Krankenhaus, wo er laut Polizei auch kurze Angaben machte. Was genau er sagte, war zunächst aber nicht bekannt. Die ganze Nacht war die Polizei mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort, um die Hintergründe und den genauen Ablauf der Taten zu ermitteln.

Dank aus der Politik für die mutigen Bürger
In der Mainstadt herrschte am Abend Entsetzen. Menschen stellten in der Nähe des Tatorts brennende Kerzen in Gedenken an die Opfer auf. Viele Politiker bedankten sich bei den Bürgern für das mutige Eingreifen. „Ein großer Dank und Respekt für das beherzte Eingreifen vieler Bürger, die sich dem mutmaßlichen Angreifer entschlossen entgegenstellten“, schrieb etwa Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf Twitter.

CDU-Chef Armin Laschet schrieb auf Twitter, er fühle besonders mit den Familien der Toten mit und hoffe auf eine baldige Genesung der Verletzten. „Mein großer Respekt gilt den mutigen Bürgern, die schnell eingeschritten sind.“

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