Niemand wusste es

Posse um Ampel-Pärchen in St. Veit/Glan

Kärnten
27.06.2021 11:10

Verkehrte Welt: Während sie andernorts mit feierlichen Reden in Betrieb genommen oder heftig bekämpft werden, wurden in der Kärntner Bezirksstadt St. Veit Ampeln mit Schwulen- und Lesbensymbolen installiert, ohne dass es jemandem aufgefallen ist. Nicht einmal im Rathaus hatte man bisher davon gewusst.

Die im Jahr 2015 in Wien kreierten, heftig umstrittenen, aber mittlerweile weltweit gewürdigten Ampelpärchen sind auch in St. Veit angekommen. Von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt, sollen seit einiger Zeit am Fußgänger-Übergang bei der Post Ampeln mit schwulen bzw. lesbischen Pärchen Toleranz und Weltoffenheit signalisieren.

(Bild: Martin Radinger)

Anlässlich des Eurovision Song Contests und des Life Balls im Mai 2015 wurden Wiener Ampeln mit neuen Symbolen ausgestattet. Die drei Sujets zeigen in Form von Paaren an, ob Fußgänger gerade Rot oder Grün haben. Neben Mann und Frau leuchten auch Männer- und Frauen-Paare auf.

(Bild: Martin Radinger)

Schon damals hatte Gerhard Mock (SP), der von 1989 bis 2020 in St. Veit Bürgermeister war, solche Ampeln für seine Stadt vorgeschlagen: „Ich habe mir das als Zeichen der Toleranz gut vorstellen können. Auch wenn es eine Idee der Grünen war, habe ich angeregt, dass man im Zuge von Wartungsarbeiten diese Pärchen installieren könnte.“

Dann passierte lange nichts. Schließlich hat die zuständige Firma den Auftrag ausgeführt. Allerdings sind die neuen Ampelpärchen bisher kaum jemandem aufgefallen. Nicht einmal im Rathaus wusste man bis vor kurzem davon.

Mock: „Wir wollten ja auch den Zebrastreifen bei der Post in Regenbogenfarben bemalen, jedoch gab es rechtliche Bedenken. Zebrastreifen müssen schwarz-weiß sein, hieß es.“ Immerhin wurden die Bänke beim Skulpturenpark in den Regenbogenfarben gestrichen - als Symbol für Toleranz.

Auch Villach hat übrigens seit einem Jahr sechs Ampelpärchen, obwohl Bürgermeister Günther Albel 2015 noch dagegen war und meinte: „Kärnten hat wirklich wichtigere Dinge zu tun.“

Martin Radinger

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