Sport und Biologie prägen das Leben von Mag. Ruth Swoboda: Die Ex-Spitzen-Handballerin führt als wissenschaftliche Direktorin die Dornbirner „inatura“ in eine neue Ära.
Aufgewachsen in Nöhagen („Eine Gemeinde, in der man nicht nur jede Person, sondern fast jeden Hund vom Namen her kennt“, so die Waldviertlerin), verbrachte Ruth Swoboda bereits als Kind viel Zeit in der freien Natur, vor allem beim Laufen mit ihren sportlichen Eltern. Das sollte sich bezahlt machen: Zum einen wurde sie eine Spitzen-Handballerin, zum anderen hielt auch die Begeisterung für die Natur an.
„Steffi Graf meinte, Hochleistungssport sei eine komprimierte Art, erwachsen zu werden. Sie hatte recht: In der weltbesten Handball-Klubmannschaft zu agieren, war Motivation und Druck zugleich“, erinnert sich die Ex-Profi-Spielerin an ihre Zeit beim Champions League-Sieger Hypo Südstadt. Das leistungsbezogene, nach dem Erfolgstrainer benannte „System-Prokop“ lehrte sie zudem Teamgeist und das Erkennen von Talenten - Eigenschaften, die ihr bis heute zugutekommen.
Wir sind schon lange nicht mehr ein Haus voller ausgestopfter Tiere. Die inatura hört nicht bei der Eingangstüre auf.
Ruth Swoboda
Vom Ländle positiv überrascht
Nach ihrem Biologie-Studium in Wien (Spezialgebiet Verhaltensforschung) zog es die Wissenschaftlerin, die über die soziale Intelligenz von Vögeln forschte, der Liebe wegen ins Ländle. „Ich hatte, da es hier keine Uni gibt, erst etwas Sorge, beruflich zu ’verhungern’. Umso mehr habe ich dann gestaunt, wie viele Möglichkeiten es hier für Biologen gibt und wie offen man mich aufgenommen hat“, streut sie ihrer Wahlheimat Rosen. Über das Umweltbüro Markus Grabher und Walter Niederer’s „Naturschutzverein Rheindelta“ kam sie schließlich zur „inatura“, wo sie 2011 mit erst 33 Jahren wissenschaftliche Direktorin wurde.
In dieser Funktion hat sie das Museum nachhaltig verändert: „Wir sind schon lange nicht mehr ein Haus voller ausgestopfter Tiere. Die inatura hört nicht bei der Eingangstüre auf - Exkursionen ins ganze Land, Ausbildungen, Zusammenarbeit mit Schulen und Workshops gehören ebenso dazu wie ganz neue Formate a la ’Science Café’. Oder wie unsere Forschungsleiterin Annette Herburger immer sagt: Wissenschaft darf auch sexy sein!“
Ein „hoffnungslos positiver Mensch“
Ganz wichtig ist Swoboda, auch aktuelle Themen aufzugreifen: „Derzeit beschäftigen wir uns in unserer Sonderausstellung ’Klimawissen frisch serviert’ mit dem großen Thema Klimakrise“, so die sich selbst als „hoffnungslos positiven Menschen“ beschreibende Frohnatur, die auch nach zehn Jahren noch lange nicht genug von ihrer Arbeit hat: „Ich kann wirklich sagen, dass ich jeden Montag sehr positiv gestimmt in die Woche starte. Das liegt vor allem an all den Potenzialen, denen ich hier immer und immer wieder begegne!“ Ein schöner Job, wir gratulieren!
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