Ein bereits vor 88 Jahren in China entdeckter Schädel soll zu einer bislang unbekannten Menschenart gehören. Der Homo longi – auch als „Drachenmensch“ bezeichnet – soll dem modernen Menschen weitaus ähnlicher sein als der Neandertaler.
Der Neandertaler gilt als nächster ausgestorbene Verwandte des modernen Menschen. Aber die Entdeckung des „Drachenmenschen“ in China bringt jetzt wieder einiges durcheinander. Ursprung dafür ist ein Schädel, der bereits 1933 bei Arbeiten an einer Brücke in der nordchinesischen Stadt Harbin gefunden, aber erst vor wenigen Jahren von Nachkommen des Finders an Forscher übergeben worden war.
Der Schädel ist 146.000 Jahre alt und könnte zu einer menschlichen Abstammungslinie gehören, die näher mit dem heutigen Menschen verwandt ist als der Neandertaler. Eine internationale Forschergruppe der Hebei Geo University in Shijiazhuang in China beschreibt das Fossil sogar als Repräsentanten einer neuen Menschenart – des Homo longi („Drachenmensch“).
Doch genau das stößt bei anderen Anthropologen auf der ganzen Welt für Unverständnis. Sie glauben vielmehr, dass es sich, wie bei anderen Hominidenfunden aus China, um einen Denisova-Menschen handelt. Er wird als Schwestergruppe der Neandertaler bezeichnet. Auf eine Einordnung als eigene Menschenart haben die Entdecker seinerzeit verzichtet.
Kronen Zeitung
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