Rezeptur analysiert

Forscher wollen Bier aus Ostsee- Wrack nachbrauen

Wissenschaft
08.02.2011 13:23
Im vergangenen Jahr aus einem vor den Aland-Inseln gesunkenen Schiff geborgenes, vermutlich rund 160 Jahre altes Bier könnte quasi wiederauferstehen. Die Regierung des zu Finnland gehörenden Ostsee-Archipels hat eine DNA-Analyse in Auftrag gegeben, mit deren Hilfe die Rezeptur des Gebräus rekonstruiert werden soll.

Das Technik-Forschungszentrum VTT in Espoo bei Helsinki hat laut einer Aussendung vom Dienstag bereits mit der Analyse einer der fünf unversehrt geborgenen Flaschen begonnen. Festgestellt werden soll unter anderem, welche Hefe verwendet wurde und welche Bakterienstämme sich sonst noch in den Flaschen tummeln oder getummelt haben.

Damit sollen Aufschlüsse über die genauen Zutaten und über den Geschmack des Bieres gewonnen werden. VTT hofft, die Analyse bis Mai dieses Jahres abzuschließen und kündigte auch eine wissenschaftliche Publikation darüber an. Der zuständige Vertreter der aländischen Regionalregierung, Rainer Juslin, sagte, die Forscher hätten von dem Bier auch gekostet. Dieses habe "wohl sein Haltbarkeitsdatum überschritten", sei aber doch "verhältnismäßig gut erhalten".

Herkunft und Marke noch unbekannt
Über die genaue Herkunft oder eine Marke des Bieres könne man derzeit nicht viel sagen, da die Flaschen handgeblasen seien und man immer noch nicht wisse, um welches Schiffswrack es sich handle. Dieses sei vermutlich in der Mitte des 19. Jahrhunderts gesunken.

Aufgrund der damaligen Brautradition sowie der Handelswege könne man jedoch davon ausgehen, dass das Bier aus einer Brauerei in der Nähe des Ausgangshafens stamme. Es könnte sich somit um dänisches, schwedisches oder um deutsches Bier handeln.

Fotos und Video: VTT
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