Im September werden in Österreich alle Menschen, die das wollen, beide Corona-Impfungen erhalten haben, auch alle Jugendlichen ab dem Alter von zwölf Jahren. Dieses neue Impfziel gab Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Dienstag aus. Zugleich schloss er „eine kleine vierte Welle im Herbst“ nicht aus. Er kündigte daher an, die PCR-Testkapazitäten an Schulen ausbauen zu wollen. Zuvor hatte sich Mückstein Fragen von Jugendlichen zur Impfung gestellt und dabei verraten, dass seine eigenen Töchter im Alter von zwölf und 15 Jahren bereits geimpft sind.
Er habe im Vorfeld mit seinen Töchtern ausführlich diskutiert, sie normal auf der Website oesterreich-impft.at angemeldet und rasch einen Termin bekommen, sagte der Minister den Jugendlichen bei der Veranstaltung am Badeschiff beim Wiener Schwedenplatz. Ab 14 Jahren dürfen Jugendliche selbst entscheiden, ob sie sich impfen lassen wollen, klärte Mückstein auf. Wenn man aber mit den Eltern uneins ist, sollte man das Gespräch suchen und etwa einen Arzt aufsuchen, riet der Minister, der selber auch praktischer Arzt ist.
„Kleine vierte Welle“ möglich
Die Entwicklung der Pandemie in Österreich werden wesentlich vom Impftempo abhängen, sagte Mückstein: „Eine kleine vierte Welle im Herbst kann ich nicht ausschließen.“ In den kommenden Wochen werde die ansteckendere Delta-Variante auch in Österreich vorherrschend sein, so der Gesundheitsminister. Er appellierte daher erneut an die Bevölkerung, die zweite Impfung nicht auszulassen. „Man hat eine Verantwortung der Gesellschaft gegenüber“, betonte er auch gegenüber den Jugendlichen.
Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren noch dieses Jahr erwartet
Bei der Impfung von Kindern zeigte sich Mückstein zuversichtlich, dass eine Impfstoff-Zulassung für Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren noch in diesem Jahr erfolgt. Die Zulassungsstudien laufen derzeit. In zwei bis drei Monaten werde es Ergebnisse geben. Impfungen für Kinder unter sechs werden nach Ansicht des Ministers wahrscheinlich nicht notwendig sein. Für das kommende Schuljahr plant Mückstein einen Ausbau von PCR-Testmöglichkeiten an Schulen, da nur so Sequenzierungen machbar seien, um Varianten aufzuspüren.
Arbeitgeber können eine Immunisierung verlangen
Auf Fragen zur Impfpflicht betonte der Minister, dass es in Österreich keine Impfpflicht gebe, Arbeitgeber aber eine Impfung verlangen können. Das werde etwa im Gesundheitsbereich auch bei anderen Krankheiten verlangt. Bei Konflikten mit Arbeitgebern empfehle er, das Gespräch zu suchen.
„Jeder zugelassene Impfstoff ist sicher“
Informationen zu Nebenwirkungen und Langzeitfolgen könne man sich auf der Homepage des Ministeriums holen, so Mückstein. Er versicherte den Jugendlichen, dass „jeder in Österreich zugelassene Impfstoff sicher ist“. In Kanada und den USA seien bereits sieben Millionen Kinder und Jugendliche geimpft. Die Nebenwirkungen seien vergleichbar mit anderen Impfungen: Beschwerden wie Fieber oder Kopfschmerzen würden nach einigen Tagen abklingen. Insgesamt seien auf der ganzen Welt bereits Hunderte Millionen geimpft worden.
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