Boot gekentert
Sieben Migranten im Mittelmeer ertrunken
Sieben Seemeilen vor der Insel Lampedusa ist am Mittwoch ein Flüchtlingsboot gekentert. Sieben Migranten kamen bei dem Schiffsunglück ums Leben, neun Personen werden noch vermisst. 46 Personen, unter ihnen eine Schwangere aus dem Senegal, überlebten. „Ein weiteres Mal wurde versagt, diese Menschen rechtzeitig zu retten“, kritisiert die Organisation Sea-Watch. Die Toten seien „Opfer der europäischen Politik der geschlossenen Grenzen“.
Die Staatsanwaltschaft der sizilianischen Stadt Agrigent, die für Lampedusa zuständig ist, leitete eine Untersuchung ein, um die Ursachen des Unglücks zu ergründen. Gesucht wurde nach Schleppern, die sich unter die Migranten gemischt haben könnten.
„Opfer der europäischen Politik der geschlossenen Grenzen“
Die italienische Hilfsorganisation Mediterranea Saving Humans bezeichnete die Toten als „Opfer der europäischen Politik der geschlossenen Grenzen“. In den vergangenen Tagen hatten die Migrantenankünfte auf der süditalienischen Insel wieder stark zugenommen. Am frühen Mittwoch trafen 305 Migranten auf der Insel ein.
Die italienische Küstenwache sucht nach weiteren Überlebenden. Die Todesopfer stammen aus verschiedenen afrikanischen Ländern. Die Leichen wurden nach Lampedusa gebracht.
Die rechte Regierungspartei Lega um Ex-Innenminister Matteo Salvini protestierte gegen die zunehmende Migration. „Es ist undenkbar, dass in den Sommermonaten ständige Migrantenankünfte erduldet werden, mit allen wirtschaftlichen, sozialen und sanitären Problemen, die damit verbunden sind.“ Mehr als 20.000 Migranten sind über das Mittelmeer 2021 in Italien eingetroffen. Im Vergleichszeitraum 2020 waren es 6715 gewesen.
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