Zoom will nach dem Kauf eines Start-ups eine Übersetzungsfunktion in seinen Dienst integrieren. Mit der deutschen Firma Kites (Karlsruhe Information Technology Solutions) komme ein Team aus zwölf Experten an Bord, teilte Zoom am Mittwoch mit. Der in der Corona-Pandemie explosiv gewachsene Videokonferenz-Anbieter erwägt auch, in Deutschland ein Forschungszentrum einzurichten.
Kites war 2015 gegründet worden und spezialisiert sich auf automatisierte Übersetzungen. Mit dem Zukauf könnte Zoom auch automatisiert Abschriften von Videokonferenzen auf Deutsch und in anderen Sprachen erstellen. Bisher gibt es die Funktion nur auf Englisch. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.
Kites entsprang dem Karlsruher Institut für Technologie. Die Technologie wurde ursprünglich entwickelt, um die Zusammenarbeit internationaler Forscherteams zu vereinfachen.
Die Software kann in Echtzeit Untertitel sowohl in der Original-Sprache der Unterhaltung als auch in anderen Sprachen erstellen. Kites verspricht, dank Vorhersagen auf Basis künstlicher Intelligenz einen Satz bereits übersetzen zu können, bevor er abgeschlossen wurde. Wenn sich aus dem Kontext dann eine Präzisierung ergibt, kann sie sich selbst korrigieren. Die Technologie dafür sei im eigenen Haus entwickelt worden, betonte Kites.
Gespräche per Software zu übersetzen gilt als deutlich schwieriger als bei Text, da Menschen sich versprechen, Sätze beim Reden umbauen und Dialekte haben.
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