Die Serie von Schafrissen in Tirol nimmt kein Ende: Zuletzt wurden auch auf der Oberhofer Alm (Bezirk Innsbruck-Land) mehr als 30 tote Tiere entdeckt. Die Bauern machten nun Ernst und trieben die noch verbliebenen Schafe zurück ins Tal - und das, bevor der Almsommer eigentlich so richtig begonnen hat.
Die genetischen Untersuchungen der Proben der am 16. Juni auf der Oberhofer Alm tot aufgefundenen Schafe hätten einen Wolf aus der italienischen Population als Verursacher ergeben. „Auch bei einem weiteren Riss am 18. Juni in Gries im Sellrain wurde ein Wolf aus der italienischen Population nachgewiesen. Am 28. und 29. Juni wurden in Oberhofen weitere tote Schafe amtstierärztlich begutachtet und der konkrete Verdacht auf einen Wolf als Verursacher festgestellt. Hier liegen die Ergebnisse der genetischen Untersuchung noch nicht vor“, berichtete das Land am Mittwoch.
Derzeit sei allein auf der Oberhofer Alm von 31 toten Schafen in Zusammenhang mit einem Wolf auszugehen. „Die Schafbauern haben die Konsequenzen gezogen und rund 210 Schafe von der Alm zurück in die Heimbetriebe gebracht. Weitere Schafe werden noch vermisst“, hieß es weiter. Tirolweit dürften heuer schon mehr als 100 Schafe gerissen worden sein.
Zehn verschiedene Wölfe im Vorjahr in Tirol
Im Vorjahr wurden in Tirol zehn verschiedene Wölfe aus drei Herkunftspopulationen genetisch nachgewiesen. Im Zusammenhang mit Rissen wurden vergangenes Jahr 281 tote Schafe und Ziegen sowie weitere 30 Schafe im Zusammenhang mit einem Goldschakal mit insgesamt 70.000 Euro entschädigt. Über 1000 Tiere wurden 2020 aufgrund der Präsenz eines Wolfes vorzeitig von 15 verschiedenen Almen abgetrieben. Die Futterkosten für diese Tiere beliefen sich auf 26.000 Euro. Bärennachweis gab es im vergangenen Jahr keinen.
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