Paukenschlag in Brüssel: Die EU-Kommission wird bis 2023 einen Gesetzesentwurf für das Ende der Käfighaltung vorlegen. Ziel ist es, ein Verbot bis 2027 in Kraft treten zu lassen. Um Betrieben bei der Umstellung zu helfen, sollen Landwirtinnen und Landwirte bei der Umstellung unterstützt werden. Das verkündete die Kommission kürzlich bei einer Pressekonferenz.
Viele Jahre wurde von NGOs wie Vier Pfoten darum gekämpft, und auch die „Krone“ hat sich immer wieder für ein EU-weites Ende der Käfighaltung starkgemacht. Nun scheint ein erster Etappensieg der EU-Bürgerinitative #EndTheCageAge (Beendet das Zeitalter der Käfige!) erreicht. Über 1,4 Millionen Unterschriften haben die Politik endlich zum Umdenken bewegt, und die Hoffnung auf artgerechte Haltung für alle Tiere lebt weiter.
Zum Beispiel fristen über 211 Millionen Hühner derzeit noch ihr Dasein eingepfercht in kleine Käfige. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte aller Legehennen in der europäischen Union ein abscheuliches Leben führen. Wobei man kaum von Leben sprechen kann, wenn einem Tier gerade einmal der Platz eines DIN-A4-Blattes zur Verfügung steht.
Wir Österreicher konsumieren oftmals Käfigeier, ohne uns dessen bewusst zu sein.
Maggie Entenfellner, Tierschutz-Expertin der „Krone"
„Wir importieren jede Menge Eier aus solch erbärmlichen Haltungen. In Zahlen ausgedrückt: 21.600 Tonnen jährlich! Das entspricht in etwa 432 Millionen Eiern. Wir Österreicher konsumieren oftmals Käfigeier, ohne uns dessen bewusst zu sein, daher begrüße ich diesen Vorstoß der Kommission sehr. Unser Einsatz hat sich bezahlt gemacht!“, so „Krone“-Tierexpertin Maggie Entenfellner.
Ein großartiger Tag für Europas Nutztiere, ein großartiger Tag für den Tierschutz: Sollte das Verbot erfolgreich umgesetzt werden, bedeutet das ein besseres Leben für nicht weniger als 300 Millionen Tiere. Käfighaltung ist eine veraltete und grausame Form der Nutztierhaltung. Sie schränkt die Bewegungsfreiheit der Tiere extrem ein und schadet ihrer Gesundheit massiv. Seit Jahren kämpfen wir für eine Abschaffung.
Veronika Weissenböck, Vier Pfoten
Österreich ist Vorreiter
Wichtig ist nun, dass sich auch die Mitgliedsstaaten für den Kommissionvorschlag aussprechen. „Neben den Tieren profitieren vor allem Österreichs Landwirte von dieser Entscheidung, aber natürlich auch die Konsumenten. Österreich hat selbst die Käfighaltung für Legehennen 2020 komplett verboten und war damit Vorreiter. Jetzt müssen wir uns dafür starkmachen, dass diese Tierquälerei für alle Tiere und in allen Ländern ein Ende hat“ sagt Veronika Weissenböck von Vier Pfoten.
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