Manchmal ging es heiß her im Innenhof des Gemeindebaus in der Donaustädter Viktor-Kaplan-Straße. Die zwei nunmehr Mordverdächtigen, die im Erdgeschoß hausten, stritten sich lautstark. Mädchen - unter ihnen wohl auch das spätere Opfer, Leonie (13) aus Niederösterreich - gingen ein und aus. Stunden vor der Tat glaubt ein Nachbar, sie noch am Fenster gesehen zu haben.
„Es waren immer wieder Drogen im Spiel.“ Es ist ein Satz, den beim „Krone“-Lokalaugenschein am Mittwoch fast jeder Nachbar bestätigt. Das Fenster der beiden Afghanen im Erdgeschoß war stets offen, heißt es. Dahinter wurde gestritten. Auch mit der Hausverwaltung gab es offenbar Zwist. Nachbar Abbas, selbst vor 41 Jahren in Österreich eingewandert, ist schockiert.
Noch am Tag bevor die Bluttat aufflog, sah er ein Mädchen am Fenster mit dem Handy spielen. Der Iraner ist überzeugt, dass er das spätere Mordopfer Leonie sah. Er dachte sich nicht viel dabei, da regelmäßig Jugendliche ein und aus gingen.
Hauptverdächtiger eher 28 als 18?
Dass der Ältere erst 18 ist, glaubt Abbas nicht. Für die „Krone“ beschreibt er den Hauptverdächtigen als muskelbepackt und eher 28 als 18 Jahre alt. Der jüngere Afghane sei ihm immer sympathisch gewesen, so Abbas. Im Innenhof hätten sich die jungen Männer oft „Bruder“ genannt.
Irgendwie liegt neben Entsetzen nun auch Erleichterung auf dem Gemeindebau in der Donaustadt. Erleichterung, dass die beiden Männer nicht mehr hier sind ...
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