Drei Männer in Haft

Vierter Mordverdächtiger wird europaweit gesucht

Wien
01.07.2021 11:14

Paukenschlag bei den Ermittlungen zu dem furchtbaren Mädchenmord von Wien-Donaustadt: In der Nacht auf Donnerstag wurde ein dritter Tatverdächtiger in Wien verhaftet. Es soll sich ebenfalls um einen wegen Suchtgiftdelikten vorbestraften, 23-jährigen Asylwerber aus Afghanistan handeln, der seit 2015 in Österreich ist. Grausames Detail: Die Ermittler gehen mittlerweile davon aus, dass Leonie (13) von einer Gruppe junger Männer mehrfach in der Gemeindebau-Wohnung vergewaltigt wurde. Die europaweite Fahndung nach einem vierten Verdächtigen läuft.

Das Landeskriminalamt ermittelt gegen mehrere junge Männer wegen furchtbarer Verbrechen „gegen die sexuelle Integrität“. Am Mittwochabend wurde der dritte Tatverdächtige (23) gegen 22 Uhr bei der U-Bahn-Station Michelbeuern im Bezirk Alsergrund von Beamten des Landeskriminalamtes gemeinsam mit Polizisten der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität gefasst. Gegen den Asylwerber besteht der Verdacht, dass er „an der Tathandlung beteiligt gewesen sein dürfte, die zum Tod der 13-Jährigen geführt hat“, sagte Polizeisprecher Markus Dittrich.

Europaweiter Haftbefehl für vierten Verdächtigen
Ein weitere Verdächtiger, der zum Tatzeitpunkt in der Gemeindebau-Wohnung des 18-jährigen hochkriminellen Afghanen war, wird noch gesucht. Die Fahndung nach dem ebenfalls aus Afghanistan stammenden 22-Jährigen erfolgt mittels Europäischem Haftbefehl! Die Exekutive geht derzeit also von mindestens vier Tätern aus, die an dem Verbrechen in der Wohnung in der Donaustadt beteiligt gewesen sein sollen.

Unter Drogen gesetzt, missbraucht, ermordet
Die Leiche der 13-jährigen Niederösterreicherin war Samstagfrüh von Passanten auf einem Grünstreifen neben der Viktor-Kaplan-Straße in der Wiener Donaustadt aufgefunden worden. Am Montag waren zwei Verdächtige festgenommen worden - Afghanen im Alter von 16 und 18 Jahren. Leonie war in der Wohnung eines der Verdächtigen unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht worden.

Das Behördenversagen in dem Fall - das vom Bund bis zur Stadt Wien ausstrahlt - wird noch genau zu untersuchen sein. Tatsache ist laut „Krone“-Informationen: Die Wiener Behörde MA 11 (Kinder- und Jugendhilfe) organisierte dem Hauptverdächtigen eine Wohnung in einem Gemeindebau in Wien-Donaustadt. „Der Tatverdächtige wird seit Sommer 2015 von der MA 11 auch betreut“, heißt es von dort.

Am Dienstag gab es eine Kontrolle - aber nur telefonisch
Betreut heißt auch, Betreuungspflichten wahrzunehmen. Und tatsächlich: Kurz vor der Tat, am Dienstag, gab es noch eine routinemäßige Kontrolle - nur leider nicht mit einem persönlichen Team vor Ort, sondern nur telefonisch. Heftig diskutiert wird auch, warum der mutmaßliche Haupttäter - der 18-jährige Afghane, der laut Polizei mehrfach vorbestraft ist - nicht abgeschoben wurde

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