Klima-Gipfel in Wien

Schwarzenegger: „Können Verschmutzung terminieren“

Wien
01.07.2021 13:31

„Gesunder Planet, gesunde Menschen“, lautet das diesjährige Motto des von Arnold Schwarzenegger ins Leben gerufenen „Austrian World Summit“, der sich mit dem Kampf gegen die Klimakrise beschäftigt. Ziel ist es, konkrete Projekte vor den Vorhang zu holen, die bereits heute erfolgreich zum Klimaschutz und einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. In seiner Eröffnungsrede warnte der Ex-Gouverneur und Hollywoodstar vor einem „Verlust“ der Unterstützung der Menschen, wenn man stets nur Alarmismus betreibe und ständig nur düstere Szenarien entwerfe. Stattdessen sollte man sich bei der Kommunikation auf einzelne Dinge fokussieren, die alle „sehen und verstehen“. „Unser Ziel ist die Verschmutzung. Wir können sie terminieren“, so Schwarzenegger.

Damit benannte der „Terminator“ gleich einmal den heurigen Schwerpunkt des Gipfels in der Spanischen Hofreitschule: die Luftverschmutzung. Alleine in der EU sterben laut einem Bericht der Europäischen Umweltagentur jährlich mehr als 400.000 Menschen vorzeitig an den Folgen von Luftverschmutzung. Luftverschmutzung stellt demnach nach wie vor die größte Umweltbedrohung für die Gesundheit dar.

Schwarzenegger lädt bereits zum fünften Mal zum „Austrian World Summit“. (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Schwarzenegger lädt bereits zum fünften Mal zum „Austrian World Summit“.

Mit „Predator“ und „Terminator“ zum Klimaschutz
Schwarzeneggers Rede war gespickt mit Zitaten aus den beiden Filmen „Predator“ und „Terminator 2“. Vor allem „Wir alle sind unseres eigenen Schicksals Schmied“ aus dem berühmten Blockbuster über den Kampf gegen die Maschinen wurde mehrmals wiederholt. „Wir brauchen die Menschen, damit sie den Druck auf die politischen Akteure erhöhen“, betonte Schwarzenegger. Das grüne Blut der außerirdischen Kreatur aus „Predator“ diente als Metapher für die Verschmutzung, die es zu besiegen gelte.

Van der Bellen bedankt sich bei „Klimaheld“
Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der auch heuer den Ehrenschutz der Veranstaltung übernommen hatte, dankte seinem „Klimahelden“ für sein „unermüdliches“ Engagement. „Ich habe ein Urvertrauen in die Menschen, dass wir das wirklich schaffen“, gab sich Van der Bellen zuversichtlich. Erste Schritte seien bereits mit dem Pariser Klimaabkommen und dem „Green Deal“ der EU getan.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit Ehefrau Doris Schmidauer, Arnold Schwarzenegger und Freundin Heather Milligan vor Beginn des „Austrian World Summit“ (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit Ehefrau Doris Schmidauer, Arnold Schwarzenegger und Freundin Heather Milligan vor Beginn des „Austrian World Summit“

Kurz: „Wir haben sehr ambitionierte Ziele“
Gegen eine „Politik des erhobenen Zeigefingers“ sprach sich Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) aus. „Wir haben uns in Österreich sehr ambitionierte Klimaziele gesetzt, unter anderem bis 2040 klimaneutral zu werden. Wir unterstützen auch die ambitionierten Klimaziele der Europäischen Union“, sagte Kurz. Eine endgültige Lösung könne es aber nur auf globaler Ebene geben. Sonst würden sowohl die Arbeitsplätze als auch die Emissionen in Länder abwandern, die weniger strenge Klima-Auflagen hätten. Dass weltweite Lösungen möglich sind, habe aber die Corona-Pandemie gezeigt: Hier wurden in nur einem Jahr durch das gemeinsame Vorgehen Impfungen gegen das Virus entwickelt. Als Beweis dafür sah Kurz die Tatsache, dass unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Gipfels nur wenige Nicht-Geimpfte waren. Der Kanzler hatte zuvor um ein Handzeichen von jenen Personen gebeten, die noch nicht geimpft sind.

(Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)

Kritik von Greta und Hungerstreik
Dass aber nicht alles eitel Wonne ist, zeigte sich spätestens als die Klimaaktivistin Greta Thunberg per Video zugeschaltet wurde. Die Politiker würden nur handeln, weil nun alle Augen auf ihnen liegen. Ihr Handeln sei auch nicht echt, sondern „ein Rollenspiel“ und „Kommunikations-Taktiken“. Auch vor der Tür der Veranstaltung gab es Protest: Klimaaktivistin Martha Krumpeck, die seit fünf Wochen im Hungerstreik gegen den „Ökozid“ ist, demonstrierte mit ihrem Hungerstreik-Schild vor der Spanischen Hofreitschule.

Wie bereits im vergangenen Jahr wird die Konferenz von dem Hygiene-Facharzt Hans-Peter Hutter von der MedUni Wien begleitet. Mit ihm gemeinsam wurde ein umfangreiches Corona-Sicherheitskonzept erarbeitet. Der Climate-Kirtag, ein Outdoor-Event, das vor der Corona-Pandemie mit dem „Summit“ einherging, entfällt erneut.

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