Wanderer und Kletterer freuen sich auf herrliche Tage auf den Almen, Klettersteigen und Wanderpfaden Österreichs. Um die ersten Touren auch genießen zu können, gibt der Alpenverein Empfehlungen für ein sicheres Erlebnis und macht auf mögliche Gefahren aufmerksam: So sollen Bergsportler bei der Tourenplanung nicht nur ihr eigenes Können realistisch einschätzen, sondern auch die aktuelle Schneesituation im Gebirge beachten. Besonders Altschneefelder halten sich bis weit in den Sommer hinein. Auch die Funktionsüberprüfung der Ausrüstung ist zum Saisonauftakt ein wichtiger Sicherheitsfaktor und kann im Ernstfall sogar Leben retten.
Der Sommer ist da, der Berg ruft. Doch gibt es zahlreiche Risikofaktoren, Verhaltenshinweise und Tipps, die zu beachten sind. „Wandern in den Bergen hat positive Effekte auf die Gesundheit. Allerdings sollte nur auf Tour gehen, wer fit und vor allem gesund ist. Besonders das Risiko eines Herzkreislauf-Versagens ist bei männlichen Sportlern über 40 erhöht,“ weiß Thomas Wanner, Bergsportexperte beim Österreichischen Alpenverein. Auch das regelmäßige Überprüfen der Ausrüstung ist eine wichtige Voraussetzung für Bergsportler. Kletterer und Klettersteigfans sollten vor dem ersten Einstieg am Fels ihre Sicherheitsausrüstung mittels einer Funktions- und Sicht-Kontrolle überprüfen", betont er.
Auf Bergtauglichkeit der Ausrüstung achten
Wanderer sollen laut Alpenverein auf die Bergtauglichkeit ihrer Ausrüstung achten. „Das passende Schuhwerk mit rutschfester Profilsohle ist natürlich ebenfalls eine Grundvoraussetzung für eine sichere Tour“, erklärt Michael Larcher, Leiter der Bergsport-Abteilung im Österreichischen Alpenverein. Weiters empfiehlt er die Mitnahme einer Alu-Rettungsdecke sowie sogenannter Spikes, das sind Schneeketten für die Bergschuhe. Karten und entsprechende GPS-Systeme können ebenfalls hilfreich sein. Bei längeren Bergtouren ist ein Biwaksack nützlich.
Nie vergessen sollten Bergsportler auch ihr Mobiltelefon, ein Erste-Hilfe-Set sowie einen entsprechenden Kälte-, Regen- und Sonnenschutz. In den Rucksack gehört auch ausreichend zu Trinken.
Michael Larcher
Schneefelder nicht unterschätzen
Auch wenn der meiste Schnee in den Tälern bereits grünen Frühlingswiesen Platz gemacht hat, so sollten Bergsport-Begeisterte diesen in den Bergen nicht unterschätzen. Die Schneemassen, die der letzte Winter mit sich gebracht hat, erfordern besondere Aufmerksamkeit. So empfiehlt der Alpenverein sich im Vorfeld über die aktuelle Schnee- und Lawinenlage zu informieren und diese Infos bei der Tourenplanung und Ausrüstungsauswahl zu beachten.
Vorsicht, Altschneefelder
Beim Wandern in höheren Lagen ist auch beim Überqueren von Altschneefeldern besondere Vorsicht geboten. Ein Abrutschen auf der hartgefrorenen Schneedecke an steilen Berghängen kann schwerwiegende Folgen für Wanderer haben. Einmal gestürzt, erreicht man rasch eine hohe Geschwindigkeit, die das selbstständige Abbremsen so gut wie unmöglich macht.
„Das Überqueren von steilen, harten Schneefeldern sollte möglichst vermieden werden. Ist dies nicht möglich, so sollten Altschneefelder nur mit Spikes und nur dann überquert werden, wenn die Oberschicht der Schneedecke zumindest zehn Zentimeter aufgeweicht ist“, erklärt Larcher. Kommt es trotzdem zu einem Sturz, dann sollte sich der Gestürzte schnellstmöglich in die Bauchlage drehen und versuchen, in der Liegestützposition mit Armen und Beinen zu bremsen.
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