Mit der angekündigten Schließung der Therapiezentren „Eule“ und „For Kids“ wissen nun viele Eltern von Kindern mit Behinderung nicht mehr weiter. Vor allem im ländlichen Raum sei das Angebot mehr als ausbaufähig. Sonja Tollinger möchte mit einer Unterschriftenaktion Bewegung in die Sache bringen.
Wie eine Hiobsbotschaft kamen die Berichte über die Schließung der Therapiezentren „Eule“ und „For Kids“ über die Medien zu den Eltern von Kindern mit Behinderung. Sonja Tollinger ist eine von ihnen: „Ich dachte, in einem Land wie Österreich ist das Angebot für Kinder mit Behinderung eine ’gmahte Wiesn’. Aber da gibt es viel Nachholbedarf!“ Die Mutter aus Landeck schildert monatelange Wartezeiten für Logopädie – bei anderen Therapieformen sehe es nicht viel besser aus. Und je weiter weg von Innsbruck, desto schwieriger wird es.
Zahlreiche Baustellen
Zudem kommt ein jährlicher bürokratischer Hürdenlauf, Formulare, Anträge, Finanzierungen: „Ich muss zum Beispiel alle zwei Jahre wieder den ärztlichen Nachweis bringen, dass mein Kind immer noch behindert ist.“ Dass Therapien aufgrund von Behinderungen von den Leistungen der Österreichischen Gesundheitskasse ausgenommen sind, sei ein weiteres Problem. „Das ist diskriminierend“, erklärt Wolfgang Begus von Integration Tirol. Viele Baustellen, die es zu klären gibt, doch das wichtigste ist, dass die Therapien weiterhin bestehen bleiben.
Deshalb hat Tollinger die Unterschriftenaktion „Therapien für Kinder sicherstellen - JETZT!“ gestartet. 8500 Menschen haben bisher unterschrieben. Gefordert wird ein neues Therapiekonzept im Sinne der UN-Menschenrechtskonvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung.
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