Staus an der Grenze
Kroatien verschärft überraschend Einreiseregeln
Kroatien hat am Donnerstag - überraschend und ohne Vorankündigung - die Corona-bedingten Einreisebestimmungen verschärft. Bisher konnten Bürger aus EU-Staaten mit niedrigen Ansteckungsraten ohne Auflagen und Einschränkungen einreisen. Doch nun verlangen die kroatischen Grenzbeamten von allen Reisenden das neue, EU-weit gültige Coronavirus-Zertifikat (Grüner Pass) - unabhängig davon, woher sie kommen. Staus an Kroatiens Grenze zu Ungarn waren die Folge.
Weil Grenzbeamte im Urlaubsland Kroatien ab Donnerstag von allen Reisenden einen Grünen Pass verlangen, ist es am Autobahngrenzübergang Gorican an der Grenze zu Ungarn zu Staus gekommen. Nach Angaben der ungarischen Polizei mussten Reisende zwei bis drei Stunden auf die Grenzabfertigung warten.
„Damit hat niemand gerechnet“
Der Autobahnabschnitt wird auch von Tschechen, Polen und Slowaken genutzt, die über Ungarn nach Kroatien fahren. Die Änderungen der Einreisebestimmungen in Kroatien und die damit verbundenen langwierigeren Kontrollen führten zu Verstimmungen bei der Regierung in Prag. „Damit hat niemand gerechnet, wir wurden darüber nicht informiert“, beschwerte sich der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis. „Wir wurden von der Änderung überrascht.“ In Prag rechnet man damit, dass in diesem Sommer eine halbe Million Tschechen in Kroatien Urlaub machen wollen.
Abgesehen vom digitalen EU-Corona-Zertifikat akzeptiert Kroatien aber auch die von den einzelnen Ländern ausgestellten Bescheinigungen, die belegen, dass der Betroffene geimpft, genesen oder getestet ist, teilte die kroatische Polizei auf ihrer Webseite mit.
Es gilt laut der EU-Plattform „Wiedereröffnung Europas“ („Re-open EU“) ein Impfnachweis ab 22 Tagen nach der ersten Dosis, ein Genesungsnachweis, der bis zu 180 Tage alt sein darf, und ein Test (PCR bis 72 Stunden, Antigen bis 48 Stunden zurückliegend). Kinder unter zwölf Jahren müssen sich nicht testen.
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