Anti-Umweltpolitik
Amazonas-Brände erreichten im Juni Rekord
Im Juni wurden mit 2308 Bränden so viele Feuer im Amazonas dokumentiert wie schon seit dem Jahr 2007 nicht mehr. Die Brände wurden auch dieses Jahr überwiegend absichtlich gelegt, um neues Weideland für die Viehzucht zu gewinnen, klagt die Umweltorganisation Greenpeace an. Eine Besserung ist nicht in Sicht, ganz im Gegenteil: Mit dem Handelspakt EU-Mercosur sollen der Import von Fleisch aus Südamerika - und damit auch die Umweltzerstörung - weiter angekurbelt werden.
Das bestätigen aktuelle Daten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung. „Obwohl die Hochsaison der Waldbrände in Brasilien noch nicht einmal gestartet ist, erreichen bereits jetzt die Feuer im Amazonas neue Rekordwerte. Geht der Trend so weiter, könnte die Brandsaison im Amazonas diesen Sommer ganz besonders schlimm ausfallen. Angetrieben werden die Brände von der brasilianischen Regierung unter Präsident Jair Bolsonaro, die eine wirtschaftsgetriebene Anti-Umweltpolitik fährt“, so auch Greenpeace-Experte Lukas Meus.
Der Handelspakt sieht eine Erhöhung der Einfuhrquote von billigem Rindfleisch von derzeit 200.000 Tonnen um weitere 99.000 Tonnen pro Jahr vor. Studien warnen, dass das Abkommen die Waldzerstörung in Südamerika beschleunigt, allein durch die steigenden Rindfleischexporte um jährlich etwa 25 Prozent. Das wäre für das Klima und für die wertvollen Ökosysteme Südamerikas fatal.
„Die EU muss endlich Produkten aus Naturzerstörung den Riegel vorschieben. Anstatt eines verheerenden EU-Mercosur-Pakts brauchen wir ein starkes EU-Gesetz für globalen Waldschutz“, sagt Meus.
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