Die Österreichische Nationalbibliothek gilt als „Gedächtnisinstitution“ der Republik. Johanna Rachinger aus dem Mühlviertel wurde weitere 5 Jahre als Generaldirektorin bestellt und damit zur Wächterin dieses Schatzes ernannt.
„Krone“: Wie leben Sie Ihre oberösterreichischen Wurzeln?
Johanna Rachinger: Oberösterreich, vor allem das Mühlviertel, ist immer noch meine Heimat. Ich habe noch immer hier viele Freundinnen und Freunde und wenn ich in meiner Heimatgemeinde Putzleinsdorf bin, habe ich das Gefühl dazuzugehören.
Und Sie gehören zur Österreichischen Nationalbibliothek, darf ich so sagen?
Ich leite sie als Generaldirektorin seit mittlerweile 20 Jahren und freue mich sehr, dass ich für weitere fünf Jahre bestellt wurde. Ich arbeite gerne hier. Wir sind gerade dabei, eine „Vision 2035“ zu erarbeiten. Es gibt viel zu tun, gerade in puncto Digitalisierung.
Was wird in der größten Bibliothek Österreichs, die 12 Millionen Bücher und Objekte hat, digitalisiert?
Wir wollen alle urheberrechtsfreien Buchbestände digitalisieren. Wir konnten durch eine Partnerschaft mit Google in den letzten Jahren 600.000 Bücher erfassen und haben bereits über 23 Millionen historische Zeitungsseiten digitalisiert. Das und noch viel mehr setzen wir fort.
Es ist ja nun alles wieder offen. Kommen die Leute auch zum Lesen?
Ja, die Lesesäle sind bummvoll. Und in unseren Museen haben wir derzeit viele Schulklassen. Und es kommen mittlerweile auch einige ausländische Touristen. Es geht wieder los! Die 3-G-Regel ist natürlich einzuhalten.
Was ist denn, das wertvollste Stück?
Schwer zu sagen. Wir verwahren zum Beispiel die Originalpartitur des Mozartrequiems oder sämtliche Manuskripte der Bruckner-Symphonien, die wir natürlich auch im Brucknerjahr 2024 zeigen werden.
Sie arbeiten nun schon 20 Jahre hier. Wo ist Ihr Lieblingsplatz?
Der schönste Platz für mich ist der barocke Prunksaal. Wenn ich durchgehe, und es sind nicht so viele Leute da, kann ich durchatmen und zur Ruhe kommen!
Was soll ich mir jetzt bei Ihnen im Haus anschauen?
Die wunderbare Donau-Ausstellung „Eine Reise in die Vergangenheit“, die auf sehr großes Interesse stößt. Die Donau ist ja gerade für uns Oberösterreicher identitätsstiftend.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.