Mückstein im Gespräch:

„Delta-Variante wird auch bei uns dominieren“

Politik
02.07.2021 14:35

Immer mehr Menschen sind geimpft, aber auch die gefährliche Delta-Variante des Coronavirus breitet sich immer stärker aus - es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, und selbst wenn die Pandemie einmal vorbei ist, bleiben uns die sozialen Folgen. Daneben will Gesundheits- und Sozialminister Wolfgang Mückstein (Grüne) noch eine Pflegereform in die Wege leiten und Gewalt an Frauen bekämpfen - „es gibt eine Menge zu tun“, wie er selbst im Gespräch mit krone.tv-Journalistin Damita Pressl eingesteht.

Die derzeitigen Öffnungen seien besonders im Hinblick auf die 3-G-Regel und die Masken im Indoor-Bereich vertretbar, trotz Delta-Variante, sagt Mückstein. Aber: „Die Delta-Variante wird auch bei uns im Juli dominieren“, und man werde die Situation alle drei Wochen neu evaluieren. Zusätzlich gebe es Gespräche zu Luftfiltern in Klassenzimmern, und: „Ab September gibt es in Wien flächendeckend PCR-Tests.“ So soll uns möglichst viel Normalität erhalten bleiben.

(Bild: krone.tv)

In Deutschland wird bereits kreuzgeimpft, also der Erst- und der Zweitstich mit verschiedenen Impfstoffen gesetzt. Bei uns empfiehlt das Nationale Impfgremium das nicht. Dennoch seien Kreuzimpfungen auch in Österreich nach Absprache mit dem Hausarzt möglich, betont Mückstein, und die Nachfrage danach nehme auch zu. Mit AstraZeneca werde Österreich erstimpfen, solange es keine Lieferschwierigkeiten gibt. „Aber wir setzen nicht mehr auf Vektorimpfstoffe. Für 2022 und 2023 haben wir über das EU-Kontingent zu 90 Prozent mRNA-Impfstoffe bestellt, weil diese die Zukunft sind.“

Ein Moderna-Forscher mit einer Dosis des Covid-19-Impfstoffs mRNA-1273 (Bild: Associated Press)
Ein Moderna-Forscher mit einer Dosis des Covid-19-Impfstoffs mRNA-1273

Die Auffrischungsimpfungen starten im Herbst - und das trotz neuer Erkenntnisse, nach denen der Impfschutz möglicherweise länger hält: „Es stellt sich zunehmend heraus, dass der Impfschutz zumindest einige Monate länger halten wird. Das werden wir bis Herbst wissen, und dann kann man die Frist auch verlängern.“

(Bild: APA/Robert Jäger)

Und dann gilt es, die Folgen der Pandemie zu bekämpfen. Am Donnerstag hat der Sozialausschuss des Nationalrats den Weg für ein Hilfspaket gegen Delogierungen geebnet. 24 Millionen Euro sollen Organisationen bereitgestellt werden, die helfen, Wohnungslosigkeit zu verhindern. Das soll „die schlimmsten Folgen der letzten 15 Monate abfedern“, so der Sozialminister: „Wir wissen, dass durch die Mietstundungen jetzt eine Delogierungswelle bevorstehen würde. Und die Folgekosten dieser Delogierungen wären - abgesehen vom menschlichen Leid - um ein Vielfaches höher als 24 Millionen. Das ist gut investiertes Geld.“

Psychotherapie auf Krankenschein und mehr Gewaltschutz
Nächste Woche werde außerdem ein Paket zur psychischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen präsentiert. Bis Ende der Regierungsperiode soll es für jeden, der das braucht, Psychotherapie auf Krankenschein geben, sagt Mückstein. In einem ersten Schritt wird es über die Österreichische Gesundheitskasse 300.000 zusätzliche Psychotherapiestunden geben, um den Folgen der Pandemie entgegenzuwirken. Außerdem hilft das Ministerium derzeit, das Projekt „StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt“ auszubauen: „Das hat im 5. Wiener Gemeindebezirk angefangen und wird auf sechs weitere Bundesländer ausgerollt. Die Menschen sollen sich gegenseitig unterstützen. Sie sollen einmal anläuten, wenn es laut wird, und fragen, ob man einen Liter Milch hat, und zeigen, dass sie da sind.“

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