Nach fast eineinhalb Jahren Corona-Fixierung kehrt neben dem Asylthema auch ein weiterer Polit-Dauerbrenner wieder: die Baustellen der Pflege. Dabei sorgt Wien mit einer Ansage für Aufsehen.
Seit Jahren wird von einer großen Pflegereform geredet, passiert ist jedoch wenig; obwohl sich die Lage ob der Alterung weiter zuspitzt.
Und noch bevor die Bundesregierung ihre Reformversprechen umgesetzt hat, nimmt die Pflegedebatte langsam wieder Fahrt auf - und zwar auch bei der umstrittenen Frage nach der Landesanstellung pflegender Angehöriger nach burgenländischem Vorbild.
Die dortige Landesregierung führte ein Modell als Alternative zur 24-Stunden-Betreuung ein, in dem man als Angehöriger eines Pflegefalls ab Stufe drei vom Land angestellt und versichert wird - Pflegegeld gibt es dann keines. Im Burgenland nutzen das etwas mehr als 200 Menschen - vor dem Start war die Rede von rund 2000, für die dies möglich wäre.
Skepsis in Oberösterreich und Kärnten nach Wien-Vorstoß
Wiens Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) heizte die Debatte nun an, indem er ankündigte, das Modell auch umsetzen zu wollen. Er habe „den Auftrag gegeben, sich darum zu kümmern, dass wir in Wien Ähnliches zustande bringen“, wiewohl die Anstellungen „arbeitsrechtlich sehr kompliziert“ seien.
Anderswo herrscht diesbezüglich eher Skepsis: In Oberösterreich wird das Modell auf SPÖ-Initiative zwar erprobt und diskutiert, auf eine flächendeckende Einführung deutet jedoch wenig hin. Und aus dem roten Kärnten heißt es, man prüfe den Plan - „als Mosaikstein zur Sicherung qualitativ hochwertiger Pflege“.
Kronen Zeitung
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