Mädchen getötet

Fall Leonie: Gesuchter (22) schon 3-mal verurteilt

Wien
03.07.2021 16:35

Auch über die Grenzen Österreich hinaus wird weiterhin nach einem vierten Tatverdächtigen im Fall Leonie - das 13 Jahre alte Mädchen war am vergangenen Wochenende tot auf einem Grünstreifen in Wien-Donaustadt entdeckt worden - gesucht. Der 22-Jährige stammt, wie die drei bereits in Haft befindlichen jungen Männer, aus Afghanistan. Dreimal stand der Gesuchte seit 2018 vor Gericht und wurde verurteilt. Zulässig wäre seine Abschiebung aber schon 2017 gewesen.

Der Gesuchte war wie seine Mitverdächtigen als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling ins Land gekommen und hatte 2015 einen Asylantrag gestellt. Rund zwei Jahre später, im Oktober 2017, erging ein negativer Asylentscheid. Daraufhin wurde eine Rückkehraufforderung erlassen, wogegen der Mann Beschwerde einreichte.

Seither geschah offenbar nichts, seit mittlerweile fast vier Jahren. Dabei sieht eine Bestimmung im Asylgesetz (§ 27 AsylG) sinngemäß vor, dass ein Beschwerdeverfahren schnellstmöglich zu beenden ist, wenn gegen den Betreffenden bereits ein Verfahren zur Erlassung einer aufenthaltsbeendenden Maßnahme in die Wege geleitet ist.

2018, 2019 und 2020 verurteilt
Laut Informationen der APA war dem 22-Jährigen obendrein im Juni 2018 per Verfahrensanordnung der Verlust seines Aufenthaltsrechts wegen Straffälligkeit mitgeteilt worden. Auch er stand bislang nicht nur dreimal vor Gericht - in den Jahren 2018, 2019 und 2020, offenbar wegen Verstößen nach dem Suchtmittelgesetz - und wurde verurteilt, sondern wurde insgesamt auch sechsmal polizeilich angezeigt - unter anderem wegen Suchtmittelhandels, Hehlerei und Körperverletzung.

Unklar ist, ob es Hinweise gibt, wo sich der flüchtige 22-Jährige aufhält bzw. aufhalten könnte. Diesbezüglich hielten sich die Behörden am Samstag bedeckt. Es soll aber intensive Bestrebungen der Polizei geben, Hinweise auf den Verbleib des Gesuchten aus der afghanischen Community in Wien zu bekommen.

Drei Verdächtige vorbestraft
Auch zwei andere Verdächtige (18, 23) in dem Fall waren - wie ausführlich berichtet - zuvor mehrmals mit dem Gesetz in in Konflikt geraten und hatten teils sogar Gefängnisstrafen abgebüßt. Lediglich der 16-Jährige galt bislang als unbescholten.

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