In der afghanischen Community kursierte wie berichtet der Aufruf zu einer „Massenschlägerei“ auf dem Wiener Praterstern. Doch der für Samstagnachmittag angekündigte Termin wurde von den Halbstarken geschwänzt.
Seit Leonie in der Nacht auf vergangenen Samstag in der Wiener Donaustadt getötet wurde, kochen die Emotionen in allen Lagern hoch. Während über zwei mögliche Täter die U-Haft verhängt wurde, forderte Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp Abschiebungen. Über den mutmaßlichen Täter Nummer drei dürfte noch am Sonntag die U-Haft verhängt werden.
Nach Mord: Fahndung nach dem vierten Mann
Unterdessen läuft europaweit die Fahndung nach dem vierten Mann. Der 22-Jährige stammt, wie die drei bereits in Haft befindlichen jungen Männer, aus Afghanistan. Dreimal stand der Gesuchte seit 2018 vor Gericht und wurde verurteilt. Zulässig wäre seine Abschiebung aber schon 2017 gewesen.
Nehammer: „Man bekommt eine gewisse Wut“
Der Fall Leonie sorgt also bereits für politische Sprengkraft. ÖVP-Innenminister Karl Nehammer sieht nicht nur die heimische Justiz gefordert, sondern ortet EU-weites Versagen. Und: Wer straffällig wird, hat sein Gastrecht verspielt, stellte Nehammer im „Krone“-Interview klar. Nehammer: „Es graust einem, wenn man sich den mutmaßlichen Tathergang ansieht. Und ich muss gestehen, man bekommt eine gewisse Wut und fragt sich natürlich sofort, ob unser Rechtsstaat zu lasch ist, um so etwas zu verhindern.“
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