Fall Leonie

Mädchen getötet: Dritter Verdächtiger in U-Haft

An diesem Baum war die Leiche des Mädchens abgelegt worden. Trauernde brachten Blumen und Kerzen.

(Bild: Andi Schiel)

Auch über den dritten festgenommenen, 23-jährigen Verdächtigen im Fall Leonie - das 13 Jahre alte Mädchen war in einer Wohnung im Wiener Bezirk Donaustadt offenbar unter Drogen gesetzt, vergewaltigt und getötet worden - ist nun die U-Haft verhängt worden. Er will mit der Tat nichts zu tun haben und zeigt sich nicht geständig. Nach einem vierten Verdächtigen wird weiter gesucht.

Als Gründe für die U-Haft wurden Flucht-, Tatbegehungs- und Verabredungsgefahr angenommen, berichtete Gerichtssprecherin Christina Salzborn Sonntagmittag gegenüber der APA. Vor dem Journalrichter habe sich der 23-Jährige nicht geständig gezeigt, so Salzborn.

Ermittlungen wegen Missbrauch und Vergewaltigung
Während gegen die beiden 16 und 18 Jahre alten Verdächtigen derzeit weiter wegen Verdachts der Vergewaltigung mit Todesfolge sowie Missbrauchs einer wehrlosen Person ermittelt wird, geht die Staatsanwaltschaft im Fall des 23-Jährigen offenbar aktuell nicht davon aus, dass er für den Tod des jungen Mädchens verantwortlich bzw. mitverantwortlich ist. Ermittelt werde derzeit in Richtung Vergewaltigung und Missbrauch, hieß es.

Der APA vorliegenden Informationen zufolge behauptet der 23-Jährige, er habe mit der Tat nicht das Geringste zu tun. Er will gar nicht in der Wohnung des 18-Jährigen gewesen sein.

Gesuchter vierter Verdächtiger schon dreimal vorbestraft
Nach einem vierten Verdächtigen wird indes weiterhin, auch über die Landesgrenzen hinweg, gefahndet. Über den 22-jährigen Gesuchten wurden am Samstag weitere Details bekannt. Auch er war - wie der 18-Jährige und der 23-Jährige - bereits vorbestraft, hatte im Jahr 2017 einen negativen Asylentscheid erhalten. Daraufhin wurde eine Rückkehraufforderung erlassen, wogegen der Mann Beschwerde einreichte.

Seither geschah offenbar nichts, der Afghane lebte weiter in Österreich, wurde straffällig und in den Folgejahren 2018, 2019 und 2020 vor Gericht gestellt und verurteilt.