Die große Bauerndemo am Samstag in Innsbruck gegen die Wölfe war noch nicht vorbei, als schon die nächsten Schafrisse bekannt wurden. Zwei Wanderer entdeckten in Westendorf (Bezirk Kitzbühel) auf der Rotwandalm im hinteren Windautal zwei tote Schafe. Doch bei den zweien sollte es nicht bleiben!
Die Nachricht erreichte betroffene Schafzüchter noch auf der Demo. „Wir haben uns natürlich sofort auf den Weg gemacht, um die Alm abzusuchen“, sagte Peter Pirchl, Ortsbauernobmann aus Westendorf. Auf der rund 372 Hektar großen Rotwandalm im Gemeindegebiet von Westendorf ging höchstwahrscheinlich ein Wolf, vielleicht war es auch ein Rudel, auf die Jagd. Die ungeschützten Schafe dürften leichte Beute gewesen sein: 17 wurden gerissen.
Grausame Szenen
„Diese wurden zum Teil bestialisch zugerichtet“, schilderte der betroffene Schafzüchter Peter Aschaber. Fünf der 17 mussten notgeschlachtet werden. „Die meisten mussten stundenlang leiden, bis sie verendeten oder vom Bezirksjägermeister von den Qualen erlöst wurden. Der Amtstierarzt, welcher vom Land Tirol geschickt wurde, hatte die Bissgröße eines solchen Wolfes bisher in Tirol noch nicht gesehen“, gibt Aschaber weiter Auskunft.
Bauern zogen die Reißleine
Die Schafbauern beschlossen daraufhin, „ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen“, wie es bildlich gesprochen heißt. Die Stimmung war entsprechend schlecht, unter den Schafen sollen auch viele trächtige Tiere mit gutem Stammbaum und Zuchtpreisen gewesen sein. Die verletzten Tiere und auch die Kadaver wurden mit dem Hubschrauber zur Alm gebracht. Der verbliebene Rest der einst 170 Schafe großen Herde wurde ins Tal gebracht - so wie kürzlich in Oberhofen im Tiroler Oberland.
„Es waren schreckliche Bilder. Vor allem der Anblick der halb toten Tiere, die erlöst werden mussten, fährt einem durch Mark und Bein. Sie müssen höllische Qualen gelitten haben“, berichtete Pirchl von dem blutigen Fund.
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