Cosa Nostra im Visier
81 Mafiosi bei Razzia in Palermo festgenommen
Der italienischen Polizei ist ein Schlag gegen die Mafia-Organisation Cosa Nostra gelungen: Bei einer groß angelegten Anti-Mafia-Razzia in Palermo und in anderen italienischen Regionen sind am Montag 63 Personen festgenommen worden, 18 weitere wurden unter Hausarrest gestellt. Den Festgenommenen wird unter anderem Mafia-Zugehörigkeit, Waffen- und Drogenhandel, Erpressung und Korruption vorgeworfen, teilten die Anti-Mafia-Behörden auf Sizilien mit.
Die Ermittlungen richteten sich gegen fünf Clans der Cosa Nostra, der sizilianischen Mafia, darunter gegen die Familie Vitale, die den Drogenhandel auf Sizilien kontrolliert. Die Clans sollen auch die lokale Politik unterwandert haben, lautete der Verdacht.
Zu den Festgenommenen zählt eine Kronzeugin, Schwester eines prominenten Mafia-Bosses, die den Drogenhandel organisierte. Sie hatte in den vergangenen Jahren mit den Justizbehörden zusammengearbeitet. Mit der Kronzeugin wurde auch ihre Schwester und ein Neffe festgenommen.
Cosa Nostra ist älteste Verbrecherorganisation in Italien
Die Cosa Nostra ist historisch die älteste der italienischen Verbrecherorganisationen. Sie entstand auf Sizilien und hat eine weitgehend hierarchische Struktur mit einem sogenannten militärischen Flügel und einem wirtschaftlichen. Ihr Zusammenhalt stützt sich wesentlich auf einen internen Kodex mit strengen Verhaltensregeln. Allen „Ehrenmännern“ gemeinsam ist die ablehnende Haltung gegenüber dem Staat.
Diese Haltung ist in der Cosa Nostra so stark verwurzelt, dass ein „Ehrenmann“, falls er selbst Opfer eines Verbrechens wird, niemals Anzeige erstattet. Die Hauptsitze der Cosa Nostra befinden sich auf Sizilien. Die Organisation zählt rund 5500 Clan-Mitglieder und 180 Cosa-Nostra-Familien. Das Einflussgebiet der Cosa Nostra erstreckt sich in Italien auf Sizilien, Apulien sowie Mittel- und Norditalien.
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