Es ist eine wahre Horror-Vorstellung - und sie wurde Montagfrüh für einen Grazer zur Realität. Als der Mann in der Früh die Toilette aufsuchte, sollte dieser Gang einen überaus schmerzhaften Verlauf nehmen. Ein Python war über das Abwasserrohr in das WC des Grazers gelangt und biss ihn in eine empfindliche Stelle.
Der etwa eineinhalb Meter lange Python war laut „Krone“-Informationen einem Schlangenbesitzer in Graz entkommen, bei dem es sich um einen Nachbarn des Opfers handelt. Beide Parteien kennen sich gut, auch wusste der Grazer von der Leidenschaft des Mannes zur Schlangenhaltung, die zudem auch immer vorbildlich war.
Dennoch sollte es dem Python gelingen zu entwischen, die Schlange suchte ihr Heil in der kühlen Toilette und entschwand unbemerkt durch das Abwasserrohr.
Bissopfer ins Krankenhaus gebracht
Um am frühen Montagmorgen buchstäblich wieder aufzutauchen - allerdings an anderer Stelle, und zwar in der Toilette des älteren Grazers, der gerade das WC aufgesucht hatte. Das Tier biss zu, der Schrei des Grazers durchdrang so manche Wand. Das Bissopfer musste ins Spital gebracht werden.
Schlangenrettung als schwieriges Unterfangen
Über die Landeswarnzentrale und die Polizei wurde Reptilienexperte Werner Stangl über den höchst ungewöhnlichen Vorfall in der Grazer Wohnung informiert und machte sich sofort auf den Weg, um den Python einzufangen - kein einfaches Unterfangen, wie Stangl gegenüber der „Krone“ berichtete. So seien zunächst sämtliche Anwesende gebeten worden, die Wohnung zu verlassen, um Vibrationen zu vermeiden, die die Schlange womöglich verschreckt hätten.
Der Python hatte alle Muskeln angespannt und sich so gegen das Rohr gepresst.
Reptilienexperte Werner Stangl
Als Stangl danach das Badezimmer alleine betrat, sollte er tatsächlich in der Toilette den weißen Netz-Python entdecken. Ganz so einfach machte es ihm die Schlange allerdings nicht: „Der Python hatte alle Muskeln angespannt und sich so gegen das Rohr gepresst“, berichtete Stangl. „Es war eine schwierige Rettung“, zumal er das Tier ja auch nicht verletzen wollte. Schlussendlich sei es ihm gelungen, den Python aus dem WC zu ziehen. Danach habe er ihn auch gleich abgewaschen und gesäubert, um anhaftende Keime zu entfernen.
Die Verletzungen, die das Bissopfer erlitt, seien per se nicht so schwer, hieß es indes zur „Krone“. Allerdings verwies man in diesem Zusammenhang ebenfalls auf die Keime der Toilette und die damit verbundene Infektionsgefahr durch den Biss des Pythons. Die Schlangenart ist übrigens ungiftig, ihr Biss ist dennoch überaus schmerzhaft.
Halter geschockt
Der Halter der Schlange ist aufgrund des Vorfalls geschockt. Ihm sei das Tier, auch aufgrund der immer guten Versorgung, vorerst nicht abgenommen worden, so Stangl. Die letztgültige Entscheidung darüber obliege jedoch dem Veterinäramt.
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