Trotz Verzögerungen beim Bau der E-Auto-Fabrik von Tesla rechnet Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) noch heuer mit dem Start der Produktion in Grünheide. „Ich habe die Hoffnung, dass das erste Auto, das vom Band läuft, das Geburtsjahr 2021 haben wird“, sagte er.
Tesla wollte ursprünglich im Juli 2021 beginnen und plant die Inbetriebnahme der Autofabrik bei Berlin nun für Ende dieses Jahres. Dort sollen mindestens 100.000 E-Autos pro Jahr gefertigt werden. Die abschließende umweltrechtliche Genehmigung fehlt allerdings noch - wegen der Corona-Pandemie, einer Anhörung von Kritikern des Projekts und des erweiterten Bauantrags mit Batteriefabrik, wie Steinbach dem „Handelsblatt“ vom Montag erläuterte.
Der Minister sieht das Projekt als Vorbild für andere Firmen. „Wir verhandeln derzeit mit mehreren potenziellen Investoren.“ Das seien alles ausländische Unternehmen. Er rief dazu auf, nach Abschluss des Tesla-Verfahrens das Planungs- und Genehmigungsrecht in Deutschland zu prüfen. „Wir sind, was die Anwendung des Bundesimmissionsschutzgesetzes und die damit verbundenen Genehmigungsverfahren betrifft, vielleicht in einem Tunnel der Betriebsblindheit und sehen möglicherweise nicht die Punkte, die einer Modernisierung und Entbürokratisierung bedürfen.“
Tesla hatte im April das Genehmigungsverfahren für sein Werk kritisiert. Der Bau ist trotz fehlender abschließender Genehmigung durch das Land Brandenburg weit fortgeschritten. Naturschützer und Anrainer befürchten mit der Fabrik negative Konsequenzen für die Umwelt. Der Wirtschaftsminister wies die Kritik von Umweltverbänden wegen vorzeitiger Genehmigungen zurück. „Die gesetzlichen Rahmenbedingungen erlauben Vorabzulassungen“, sagte Steinbach.
Die Naturschutzverbände Grüne Liga und Naturschutzbund NABU in Brandenburg gehen rechtlich gegen eine vorzeitige Teilzulassung vor.
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